Seid lieb zu den Reichen!

Darf man „,die Reichen’ an den Pranger“ stellen? So fragt sich Marc Beise ((Süddeutsche Zeitung 21.3.17)) . Und er antwortet: Nein, nein und nochmals nein! Denn wenn man das tut, „blendet diese Sichtweise die positiven Implikationen von großen Vermögen in einer Gesellschaft sträflich (!) aus.“ ((Er nennt jedoch keine angemessene Strafe.)) Er ,spekuliert’ über die Gründe, die „die Reichen“ in die Schweiz ziehen lassen: Fliehen sie unser Land, weil sie von „der öffentlichen Ungleichheitsdiskussion genervt“ sind ((Damit muss endlich Schluss sein !)), oder sollten es gar steuerliche Gründe sein? ((Man sollte nicht immer gleich das Schlimmste denken!)) „Oder ist die Schweiz nicht vielleicht einfach nur (!) ein wunderschönes Land“? Jedenfalls: „Man sollte sie nicht vertreiben, sie stehen Deutschland gut.“ ((Sie schmücken unser Land.)) Denn: „Sie sind das Rückgrat manches Traditionsunternehmens. Sie investieren in neue Unternehmen und Ideen. (…) Sie investieren in Kunst und Kultur und in den regionalen Standort.“ ((Über ihren Kunstgeschmack wollen wir hier nicht reden.))
Und zwar – logisch – je reicher desto mehr. Wenn nämlich „die finanziellen Möglichkeiten der öffentlichen Hand zusammenschnurren, wenn die Schwimmbäder und Theater geschlossen werden (…), dann sind das Engagement und die Spenden der größeren und großen Privatvermögen sehr (!) willkommen“. Allerdings! Da freut man sich plötzlich über sie und möchte sie am liebsten knutschen.
Herr Beise hat uns überzeugt: Man muss gut über sie reden, muss sie steuerlich entlasten ((auch wenn sie das schon selbst reichlich getan haben)) , und falls sie arbeiten, sogar ihre Boni erhöhen, damit sie aus ihrem weiter angewachsenen Vermögen – was sollen sie nur mit dem ganzen Geld anfangen? – desto mehr zu spenden bereit sind ((Es fließt über und tröpfelt – triples down- auf uns herunter.)) Ja, man sollte ihnen kostenlos oder gegen geringe Kosten landschaftlich wunderschöne Immobilien in Deutschland zur Verfügung stellen, damit sie sich geliebt fühlen und bei uns bleiben, statt verschnupft in die Schweiz oder nach Monaco abzuziehen.