Teller waschen mit Christian Lindner

GRRRRRR!!! Welch ein schreckliches Virus hat ihre Hirnzellen so aufgeweicht, dass in ihren Schädeln nur noch eine eitrige gelbbraune Brühe schwappt? Oder würde man beim Aufbrechen der Schädeldecke nur Leere finden, weil es sich um eine seelische Erkrankung handelt, die zu einer allgemeinen Verkümmerung führt?
GRRRRRR!!!
Friede Friede Friede
Springer
Und den Bürgern ein Wohlgefallen
Wenn Christdemokraten und Christian „Porsche“ Lindners Lobbypartei mit ihren Steuerplänen – laut dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (vgl. „Süddeutsche Zeitung vom 10.7.21) – weiter „von unten nach oben“ umverteilen wollen, so lässt das 94 Prozent der Bevölkerung vor Wut schäumen? Nein, niemanden; es ist das schon eine Art Folklore. Man schaukelt dümmlich grinsend mit dem Kopf zum Schuhplattler von Florian Silbereisen und Helene Fischer, wie er platter nicht geht. Oder sehen sie die Ungerechtigkeit, glauben aber, es sei naturgegeben wie der Klimawandel? Nichts zu machen? Ein Naturgesetz eben?
Die Christlichen, Sauter usw., und ihre Porsche-Freunde verstehen bekanntlich etwas von Geld, und zwar von viel viel viel Geld, von immer mehr Geld. Deshalb müssen viele christdemokratische Abgeordnete (43%) und viele von der „Porsche“-Lindner-Partei (62%) auch als Parlamentarier nebenbei viel dazu verdienen, damit sie noch mehr haben. Viel viel viel. Ihr Motto „Viel für Wenige“ kommt bei den wenigen mit viel gut an und veranlasst diese, einen Teil des ihnen zusätzlich geschenkten Reichtums in Spenden anzulegen, und zwar natürlich an diese ihnen so freundlich gesinnten Parteien. Sie hätten ohnehin nicht gewusst, wohin mit dem Geld, denn in Unternehmen investieren wollen sie nicht; angesichts der niedrigen Zinsen hätten sie dies sonst längst getan. Wen regt das auf? Anscheinend niemanden, denn die beiden Parteien erhalten bei Wahlen tatsächlich trotzdem zusammen mehr als 6 Prozent der Stimmen.
O Gott, o Gott!
Friede sei mit dir, denn mit viel Geld kann man viel kaufen, auch Wohlgefallen. Das wussten Hugenberg, Berlusconi, Orban, Trump, Mathias Doepfner und Friede Springer.
Sehet und höret, die ihr da viele seid mit wenig. Habt ihr nicht Augen und Ohren? Seid ihr noch zu retten?
Aber, aber, so rufen sie voll kitschigen Mitgefühls, die wenigen mit viel, die sind ja doch auch Menschen wie wir: Sie haben auch Augen, Ohren, Münder, sogar Nasen; die müssen auch zum Zahnarzt und manchmal gibt es tatsächlich auch Probleme mit dem Lebensabschnittsgefährten – das kann man dann in der BILD lesen. Darüber hinaus aber haben sie auch Yachten, Porsche, Privatflugzeuge, Villen am Lago Maggiore oder in der Toscana. Dank den Parteien, die die wenigen mit viel fördern, baden sie im Geld, ohne deswegen an Allergien zu leiden oder zum Psychiater wandern zu müssen.
Also ihr vielen mit wenig, träumt weiter! Von bezahlbarem Wohnraum, gar Reichtum. Wascht fleißig Teller! Denn wartet nur, balde werdet ihr alle Friedrich Merz.

Geistreich

Liebe Gläubige,
eine Predigt lasse, so hat Papst Franziskus gesagt, häufig den Prediger wie die Gemeinde in gleicher Weise leiden. Das geschehe auch hier und jetzt. So lasst uns denn zum Fest des Heiligen Geistes den heiligen Geist über uns kommen, auf dass wir ihn  anstrengen und eine Bilanz ziehen von dem, was Gutes und Schlechtes geschehen im Sinne der Herren.
Es war eine überaus erfolgreiche Zeit, und wir danken unseren Herrn, die sie uns beschert haben.
Die allmächtigen Herren haben uns vor großem Unglück bewahrt. Insbesondere erwähnen muss man die Herren Djisselbloem und Juncker, den irischen Herrn Kenny sowie Herr Cameron, denn sie haben in der Finanz- und Steuerpolitik ausschließlich, voller Hingabe und unter Aufopferung aller vermeintlich christlichen, d.h. solidarischen Werte und ohne Rücksicht auf irgendwelches klägliche Gejammer ihrer verbohrten Nächsten liebevoll den Reichtum ihrer Länder bzw. von deren Geldadel gemehrt. Die „Gruppe Verhaltenskodex“ der EU ist mit allen Vorschlägen, die Steuer zu vereinheitlichen, an dem Veto der Niederlande und Luxemburgs gescheitert. Hosianna, oh, du Bulle, goldenes Kalb![dropdown_box]
Lasst uns auch danken den Herren von der EU und der amerikanischen Regierung, die durch ihre Politik sich im internationalen Konkurrenzkampf gegen die Entwicklungsländer so göttlich bewährt haben und auch in Zukunft dank CETA und TTIP behaupten werden, so dass den Afrikanern usw. am Ende nichts bleiben wird, als sich freiwillig wieder in eine Sklaverei zu begeben, wenn sie nicht verhungern oder zu uns auswandern wollen. Mögen sie unseren Wohlstand bzw. den unseres Geldadels auch weiterhin und in alle Ewigkeit bewahren. Froh stimmt uns auch die Werbung für TTIP, wo wir laut Studie von IfO München auf 160000 neue Arbeitsplätzen allein in Deutschland hoffen dürfen, auf 80% Zunahme des Handels mit den USA, auf Jobwunder, Jobschwemme aufgrund ungeheuren Wirtschaftswachstums. Vergessen wir die Krittler, die beim Nachrechnen tatsächlich leider nur auf 0,05 % Wirtschaftswachstum pro Jahr kamen, so dass der EU Handels-Komissar Karel de Gucht, als er mit diesen Zahlen konfrontiert wurde, sehr geistesgegenwärtig sein musste, um zu kontern, man solle doch nicht mit Prozenten argumentieren. Wir danken auch gerade Sigmar Gabriel für seinen wunderbaren Spruch, unsere Kinder würden uns einst verfluchen, wenn TTIP nicht käme. Wir dürfen uns freuen, dass das ausgegebene Ziel, die Großbanken (Too big to fail) zu verkleinern, nicht erreicht wurde, sondern sich die Banken sogar noch vergrößert haben, wie z.B. J.P. Morgan, die die Finanzkrise genutzt hat, um schwächelnde Mitbewerber aufzukaufen oder Marktanteile zu gewinnen, indem sie sich Bereiche angeeignet hat, aus denen sich andere Banken zurückgezogen haben.
Und das höchste Wesen, das alles übersieht, hat es ihnen gedankt, indem es ihnen – und nicht den anderen – den Erfolg gewährte.
Wir danken auch den Herren von der Finanzindustrie, Hedgefonds, Deutscher Bank usw. dafür, dass sie es geschafft hat, weiterhin mit Nahrungsmitteln zu spekulieren, so dass ihre Gewinne unsere tiefe Bewunderung verdienen.
Und unsere mächtigen Herren haben uns vor dem Graus linker, kapitalismuskritischer Regierungen – möglicherweise unterstützt von dem in wirtschaftlichen Fragen unbedarften ,Gutmenschen’ Papst Franziskus – bewahrt, indem sie gegen alle äußeren Anfechtungen von Seiten philantroper Gemütskranker – den Griechen gezeigt haben, wo Barthel den Most holt. Dabei haben nicht nur Herr Schäuble und Herr Djisselbloem, sondern auch alle anderen Herren des Finanzkapitals bzw. des IWF in der Vergangenheit starke Nerven gezeigt. Die Tugend der Pflicht zeigt sich darin, dass man etwas Gutes tut mit Überwindung des eigenen Willens und der eigenen Vernunft. So hat schon Höss, der Kommandant von Auschwitz geklagt, wie unangenehm ihm das Morden war, und vermutlich wird auch die „Folterkönigin des CIA, Frances B., ihre Arbeit eher freudlos getan haben und sich dessen rühmen dürfen. Und Helmut Kohl sah die Angehörigen der Waffen-SS als „anständige Leute“. Und auch Schäuble und Co – zu Co gehört auch „Gabi“ Gabriel, der gegenüber Griechenland öffentlich eine härtere Position einnimmt als die
Kanzlerin[ref]so Christoph Hickmann in der „Süddeutschen“[/ref] – müssen sehr gelitten haben, weil sie doch wie alle wussten, dass die erpressten Maßnahmen die Griechen in eine humanitäre Katastrophe (Suizidrate um 27% gestiegen) führten, dass nur ein Schuldenschnitt eine Erholung der griechische Wirtschaft ermöglichen würde, die aber ja gerade verhindert werden sollte, so dass sie zu  heuchlerischen Anklagen gezwungen  waren, zumal die Griechen seit 2009 die Löhne um 30 Prozent gesenkt und laut OECD mittels Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen über 17 Prozent eingespart haben und damit mehr als jedes andere europäische Land, und dass sie die Griechen dazu verdammt haben, weiterhin nur auf ihren steigenden Schulden sitzen zu bleiben, weil der Staat ja angesichts des Notverkaufs der einzigen lukrativen Staatsbetriebe und des durch die Lohnsenkungen und Steuererhöhungen bewirkten gesunkenen Konsums nicht genügend Steuereinnahmen hat. Und der göttliche christdemokratische Geist möge ihnen weiterhin diese Kraft geben, denn sie „brauchen auch weiterhin starke Nerven“ (SZ 31.1.15), weil den Griechen die ihnen auferlegten Maßnahmen ja nicht möglich sind und sie deshalb immer wieder zu mogeln versuchen. So sehen sie auch momentan erschrocken den Terrorismus der Griechen, die den „Meilenstein“ der Kreditgeber, die Bankenrekapitalisierung, zu unterlaufen suchen: Sie wollen tatsächlich die ihnen auferlegte Regel lockern, so dass bei den ca 320 000 Wohnungsbesitzer, die ihre Ratenzahlungen nicht mehr pünktlich leisten können, die Zwangsräumung ausgesetzt würde. 8 von 10 Haushalten wären von der Zwangsräumung bedroht. Vor dieser menschlichen Katastrophe gilt es die Augen zu verschließen und kalt zu bleiben: Es muss natürlich mit aller Schärfe vorgegangen werden. Ganz fein ist zudem der Trick, die Griechen selbst zur Heuchelei zu zwingen: Sie müssen so tun, als ob die Lage zu verbessern wäre, obwohl z.B. von den 100 Milliarden den letzten Hilfspakets 35 Milliarden für Schuldenzahlungen an die EZB und IWF gehen und der Schuldenberg darum auf 365 Milliarden und damit auch die Zinsmenge anwächst und obwohl schon aufgrund des eingeschränkten Konsumverhaltens die Steuereinnahmen zurückgehen, so dass ein Leistungsbilanzüberschuss völlig unmöglich ist. Aber den Herren Schäuble und den Herren vom IWF sei Dank: So schwer ihnen ihre Pflichterfüllung angesichts der humanitären Katastrophe auch fallen mag; auf sie ist auch hier Verlass.
Und das höchste Wesen, das alles übersieht, hat es ihnen gedankt, indem es ihnen den Erfolg gewährte.
Und die allmächtigen Herren haben die Ukraine mühelos, d.h. ohne das Korruptionssystem (Jazenjuk) abzuschaffen und für mehr Demokratie zu sorgen, aus dem russischen Einflussbereich gelöst, ihr ein Assoziierungsabkommen mit der EU angeboten und Begierden nach einer Nato-Mitgliedschaft geweckt. Damit haben sie den verachteten Putin ordentlich geärgert, so dass er seinen Ruf durch die Annektion der Krim schädigen musste.Wunderbar! Der „Weltkrieg“, den Rolf Hochhuth 2008 prophezeit hatte [ref]laut Autobiographie von Fritz L. Raddatz Bd 2 S. 45[/ref], wenn die Ukraine der NATO beitreten würde, ist nicht eingetreten. Dass Putin und Russland seitdem – auch aufgrund der wirtschaftlichen Probleme durch den Boykott wieder in den Kalten Krieg zurückgekehrt ist, schweißt uns nur stärker zusammen. Jubilate!
Verneigen wir uns vor der Schläue, mit der die Herren Berlusconi, Koch, Hugenberg, Springer es verstehen und verstanden haben, überall die öffentliche Meinung zu beherrschen, und zwar nicht so grob, wie sie es in Polen oder Ungarn tun, wo die Regierung die Medien einfach offiziell an sich reißt. Diskret ist es, wenn man die Medien einfach seit langem besitzt. Nun braucht man nur noch weiterhin die allgemeine Verblödung voranzutreiben mit so grausamen Mitteln wie RTL2, Bild, Frau im Bild usw. usw. Besonders wenn irgendwo ein Herr Urian in Gestalt eines Linken auftaucht, wie dieser Cobyrn von Labour in Gross-Britannien, ist die Presse gefragt: So dürfen wir uns freuen, dass noch nie ein Politiker eine derart schlechte Presse gehabt hat. Und es war gut so, denn fast nirgendwo sucht das Wahlvolk nach Besserung bei den Linken aus Empörung über seine zunehmend verschlechterte Lage, sondern es läuft prompt, wie u.a. in Polen, Ungarn, Frankreich, Israel, über zu den Rechtsextremen oder zumindest den Neoliberalen. Auch das unsolidarische Verhalten der europäischen Nationen in der auf Solidarität gegründeten EU trägt dazu bei.
Und die Herren Zebaoth, die das alles mit Wohlwollen und der BILD usw. übersehen, haben es ihnen gedankt.
Und auch wir alle wollen es ihnen danken und hoffen, dass es immer, immer, immer so weitergeht – bis in alle Ewigkeit. Amen![/dropdown_box]

Es ist doch immer das Gleiche

Überall und immer das Gleiche! Da haben die  – vielfach christlichen – Konservativen oder die Liberalen voller Mitgefühl, aber pflichtbewusst die Armen geschröpft, indem sie Renten und Sozialausgaben gekürzt sowie Entlassungen im öffentlichen Dienst bewirkt haben, um die Wirtschaft anzukurbeln; denn nur wenn die Reichen reich bleiben und im Schweiße ihres Angesichts konsumieren, indem sie sogar in ihrer Freizeit Golfschläger, Ferraris und Yachten kaufen, läuft bekanntlich die Wirtschaft. Das weiß im Grunde jeder und haben auch schon die fünf Wirtschaftsweisen aus dem Abendland gewusst (Markus Söder 10,25, Lukas 18,25, Matthäus 19,24; 6,24, Hans-Werner Sinn 12,29, Michael Hüther 15,12).
Doch dann kommen wieder – wie jetzt in Portugal – die heidnischen Linken, die immer einfach alles besser wissen wollen, und verfolgen gnadenlos die Reichen. Ungehört bleibt die Mahnung: Geben ist seliger denn Nehmen! Sie nehmen ihnen – mittels einer kontraproduktiven Reichensteuer, die doch nur allgemeine Armut erzeugen kann. Dafür geben sie den  leistungsarmen, konsumfeindlichen Armen, die ihre geringe Freizeit nicht genügend für den Kauf von Golfschlägern, Ferraris und Yachten nutzen, machen die Sozialkürzungen wieder rückgängig, obwohl die Armen das, wie man den BILD-Zeitungen dieser Welt entnehmen kann[ref]Und wenn es nicht genügend davon gibt, dann stellt die polnische Regierung die Medien eben unter Aufsicht. In Israel kaufen regierungsfreundliche Unternehmer kritische Medien. Auch in Groß-Britannien, wo es eine fast ausnahmslos konservative Presse gibt, will die Regierung nun auch der BBC an den Kragen, um sie durch private Sender zu ersetzen, wogegen 29 Prominente in einem Offenen Brief protestierten.[/ref],  im Grunde ihres demütigen Herzens ablehnen und die Linken deshalb bei den nächsten Wahlen strafen, indem sie wieder für die Konservativen oder die Rechtsextremisten stimmen.

Langeneß wird Steueroase

Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel macht die nordfriesische Hallig Langeneß zur Steueroase. Sigmar Gabriel hat erkannt, dass man, wenn man Erfolg haben möchte, am besten die Erfolgsmodelle anderer kopieren sollte, und so hat er sich Claude Juncker, Angela Merkel, David Cameron usw. zum Vorbild erkoren und sucht nun das scheue Reh Kapital u.a. durch Steueroasen in die Bundesrepublik zu locken. Seine Berater hatten ihm allerdings heftig abgeraten, Ludwig Erhard zu imitieren, indem er in der Öffentlichkeit mit dicker Zigarre auftritt, denn Ludwig Erhard würde heutzutage vom Kapital als zu links angesehen, gerade auch nachdem ausgerechnet Sarah Wagenknecht das antineoliberale Element in Erhards Modell der Sozialen Marktwirtschaft hervorgehoben hatte. Da es aber nicht genügt, wie man von Schröder weiß, dass man einfach nur imitiert, sondern noch etwas radikaler sein muss als das Vorbild, engagiert er sich für CETA und TTIP und tritt für die Abschaffung der kalten Progression ein gegen den Willen von Merkel und Schäuble. Dieser war in einer Analyse für das Finanzministerium zu dem Schluss gelangt, dass aufgrund der geringen Inflation und der Erhöhung des Grundsteuerfreibetrags „in diesem Jahr keine kalte Progression entstehen wird“, wobei ohnehin 2013 die durchschnittliche Belastung pro Person gerade nur 16€ betrug.
Das Problem der Presse, die der SPD traditionell feindlich gesonnen ist, wird, so hoffen er und seine Berater, sich dadurch lösen, dass durch seine Politik die CDU und die möglicherweise von Merkel wiederbelebte FDP als linke Schwärmer erscheinen.