Der Himmel lacht

Man muss den Fernseher ja nicht anschalten. Es gibt Menschen, die meiden ihn wie Teufelszeug, Aber wenn man nun mal einen im Wohnzimmer stehen hat und ihn dann auch tatsächlich einchaltet, sicherheitshalber nur die öffentlich rechtlichen Sender: Ach du heiliger Sebastian! Da grinst einen dann wahrscheinlich so ein Kai Pflaume an.
“Gibt es jemanden auf der ganzen Welt, der langweiliger, biederer ist als ich?” So fragt Kai Pflaume täglich das Spieglein an der Wand. Was das Spieglein antwortet, wissen wir nicht.
Mit Entsetzen sehen wir aber, wie Pflaume jedesmal puddingartig in begeistertes Schwabbeln gerät, sobald im seinem Ratespiel bei der „Masterfrage“ die gleiche geistlose Zwischenmusik erklingt. Ihn hält einfach nichts mehr: Schwabbeln!. Auch das armselige Publikum klatscht wie von Sinnen mit. Spieglein, wir fragen dich, was kann kann schlimmer sein? Ach ja, wenn Pflaume versucht witzig zu sein. Oh, Jammerf, Jammer, nichts als Jammerf!.
Wir wissen nicht, was das Spieglein antwortet, aber vermutlich hat es Pflaume gesagt: “Du, Pflaume, bist langweilig und bieder: ein wahres Nichts. Aber es gibt einen, der ist noch hundertmal nichtsiger als das Nichts. Er heißt Jörg Pilawa.”
Jürgen von Manger hat sich Adolf Tegtmeier ausgedacht, Gerd Dudenhöfer Heinz Becker, aber den Jörg Pilawa. den hat Julian Reichelt von der BILD-Zeitung erfunden.
Manchmal – das Spieglein an der Wand schüttelt sich dann so heftig, dass es herunterzufallen droht – treten die Pilawas und Pflaumen sogar zusammen auf, wobei – oh, schwarze Verzweiflung! – sich ihnen manchmal auch noch ein Hubertus Meyer-Burkhardt hinzugesellt.
Herrscht in der Welt denn nur noch Finsternis?
Doch da, ein Lichtschimmer … nein, ein Feuerwerk … Der Kuckuck von der Kuckucksuhr kuckuckt, kuckuckt, kuckuckt schrill und ohne Unterlass … !
Eine unendlich sanfte Hand streckt sich uns aus den Wolken entgegen: Engelsstimmen, Harfentöne!
Erlösung!
Freude, Freude, lauter Freude,
Wonne, Wonne, lauter Wonne,
Jubel, Jubel, lauter Jubel!
Denn höret allzuhauf:
Pi la wa krönt seine Existenz, er verlässt das öffentlich-rechtliche Fernsehen, zieht in seine wahre Heimat, ins Dumpfland hinter den Bergen zu den Zwergen von SAT1.
Alles Gute, Jörg. Fühl dich herzlichst geknuddelt – von deinen vielen Fans, besonders von deiner Schantalle, von Tante Amalie und allen Schwiegermüttern, aber auch herzlichst von allen Übelmeinenden, eben überhaupt von allen!

Pilawa Bundeskanzler?

„Und einmal die Zeitung, bitte.“
„Welche hätten Sie den gern?“
„ ???? Na, Bild!!!“

Wie weit kann man es bringen, wenn man nicht zu abgehoben intellektuell, sondern geistig eher anspruchslos ist?
Amerika hat es gezeigt: Reagan und Trump wurden Präsidenten. Und Marjorie Taylor Greene, eine schnieke Blondine, Inhaberin eines Fitnessstudios, hat bei den letzten Wahlen immerhin einen Sitz im Repräsentantenhaus erobert, indem die Anhängerin von QAnon die Schulamokläufe als bloße Inszenierungen von Waffengegnern entlarvte, als Ursache der Waldbrände in Kalifornien Laserstrahlen aus dem All ausmachte, woran auch die jüdische Bankiersfamilie Rothschild – hört! hört! – nicht ganz unschuldig gewesen sein soll, und sie weiß auch aus sicherer Quelle, dass die „satanische“ Hillary Clinton ein Mädchen getötet und verstümmelt hat. Natürlich engagiert sie sich dafür, dass Nancy Pelosi und Barack Obama unbedingt hingerichtet werden sollten. Ob sie sich damit durchsetzt? Die Republikaner nominieren sie für einen Sitz im Ausschuss für Bildung. 1
Naja, wir in Deutschland hatten einen Hitler und haben einen Höcke, letzterer immerhin Oberstudienrat und Geschichtslehrer. Das Beispiel Höcke zeigt, dass auch in Deutschland Menschen mit geistigen Schranken nicht ausgegrenzt werden, sondern es sogar im Bildungswesen weit bringen und als Volksvertreter ins Parlament einziehen können.
Ob es Marjorie Taylor Greene je zu einem Ministeramt, z.B. zur Bildungsministerin, bringt, falls es so etwas in den USA gibt, kann nur die Zukunft zeigen. Auch ob Höcke Merkel und Scholz hinrichten will und kann, ist ungewiss. Dazu müsste er zunächst einmal „Führer“ werden. Aber kann er das mit seiner bisher wenig knackigen Frisur? (Da war der Hitler aber ganz anders geschniegelt, und Reagan und Trump hatten tolle Friseure oder Perücken, und sie waren immer perfekt geschminkt.) Daran muss der Höcke noch arbeiten.
Aber wir haben ja andere, die den Reagan machen können. Wie wäre es z.B. mit einer Barbara Schöneberger oder einem Pilawa? Wie hat Atze Schröder neulich im Prominentenquiz über Pilawa gesagt? „Bei dir hat man den Eindruck, dass du immer attraktiver wirst. Du siehst echt toll aus.“ Der Wähler ist nicht dumm, wie jeder Politiker gerne wiederholt. Und was kann der Wähler mehr wollen? Zudem haben wir die BILD wie Amerika seine Fox News. Die CDU, die immerhin einst in Hamburg die Schlagersängerin Vicky Leandros – sieht gut aus und kann singen – zur Kultursenatorin machen wollte, hätte so mit Pilawa alle Chancen. Der kleine dicke Laschet und der kahlköpfige (!) Scholz trotz all seinem Charme hätten gegen so einen keine Chance.

Ooooh, aaaah, Barbara!

Der Möglichkeiten sind viele: Ein(e) raffinierte(r) Masochist(in) kann sich die Zunge oder das Auge piercen, die Ohrläppchen zu Lappen ziehen und daraus Zöpfe flechten, die Brustwarzen durchbohren, sich mit subtil konstruierten Spezialanfertigungen auspeitschen lassen, Körperteile amputieren oder so zerschneiden, dass sie größer oder kleiner werden, er kann sich von RTL und der BILD-Zeitung die Hirnsäfte ausdörren lassen – alles wahrer Genuss, reine Ekstase; aber nun gibt es  – man hielt eine Steigerung nicht für möglich – doch tatsächlich – oh, welch perverse Freude! – den ultimativen Kick, das Barbara Schöneberger Kultheft „Barbara“ mit nichts als Barbara Schönberger!!!!!!!! Da bleibt kein Wunsch mehr übrig – vielleicht bis auf einen: Ach, möge doch auch ein Heft „Jörg“ mit nichts als Jörg Pilawa … Oooooh! Aaaah! Wahnsinn!!!!