Es war am 9. Januar 1970 – es hatte geschneit und war arg kalt und der dreijährige Markus Söder hatte ganz üble Laune, denn seine Eltern hatten ihm seinen Pudding weggenommen, nur weil er ein „böses Wort“ gesagt hatte. Der kleine Markus hatte seinen Teller auf den Boden geworden und war dann empört aus dem Haus gerannt, die Tür mit lautem Knall hinter sich zuwerfend. Während seine Eltern die Scherben vom Boden auflasen, hatte er draußen einen Augenblick darüber nachgedacht hatte, wie er am besten die Eltern gegeneinander ausspielen könnte, um doch noch an seinen Pudding zu kommen, entschied sich aber schließlich für die große Lösung. Er beschloss, groß zu werden, und zwar nicht so irgendwie groß, erwachsenengroß, sondern ganz, gaaanz groß, riesengroß, so groß, dass künftig niemand mehr auf der ganzen Welt es wagen würde, ihm etwas vorzuenthalten, sei es einen Pudding, einen Dauerlutscher oder auch nur die allerkleinste Liebesperle. Und während er mit kalten Füßen und Ohren allein auf der leeren Straße umherstapfte, wurde ihm plötzlich ganz warm ums Herz: Groß wollte er werden wie der Watzmann.
Schnell wollte in die Schule kommen, damit er dort alle anderen ausstechen konnte. Aber schon im Kindergarten verstand er es, sich ein außerordentliches Renommee zu verschaffen, indem er auf etwas kuriosen Gebieten seine Größe zeigte. So konnte er besonders lange und weit pinkeln. Und die scheinbar stärkeren Jungen beeindruckte er, indem er länger als alle anderen die Wangen aufblasen konnte.
Nach dem Kindergarten gelang es ihm, sich auch in der Schule hervorzutun, vor allem in sportlichen Wettbewerben – wobei er nicht davor zurückschreckte, heimlich recht unorthodoxe Mittel anzuwenden. Beim Laufen fanden die vermeintlich Besten unter seinen Rivalen plötzlich kleine Kieselsteine im Turnschuh, oder ihre Turnhose fing während des Laufens plötzlich an zu rutschen, weil das Gummiband riss. Nie ließ er sich die geringste Schadenfreude anmerken, sondern erkundigte sich voller Mitgefühl, wie es nur in aller Welt zu dem Missgeschick habe kommen können.
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Oh Gott! Vater!
Beeindruckende Bilder vom Flughafen München: Einen um seine Landeskinder besorgten Landesvater hält es in der Corona-Krise, in der er selbstlos jede Sekunde für die Menschen im Einsatz ist,
nicht in seiner Kanzlei, sondern er opfert seine kostbare Zeit, indem er sich persönlich um eine eingetroffene Ladung Schutzmasken kümmert: Sorgfältig prüft er eigenhändig die Gurte der Verpackung und das Packmaterial der eingetroffenen Hilfslieferung auf ihre Festigkeit,
bevor es weitertransportiert und ausgepackt werden darf. Kein Wunder, dass sich angesichts solcher Bilder der Beliebtheitsgrad von Markus Söder in Bayern auf 94% erhöht.
Bayrischer Biorhythmus
In dem Streit um die gemeinschaftlich geplante Aufteilung der Schulferientermine unter den Bundesländern verweigert sich Bayern. Das versteht man, weil die Bayern, was auch immer man von ihnen halten mag, eben ein besonderer Lederhosen und Hüte mit Gamsbärten tragender Menschenschlag sind. Dass diese heftig auf die eigenen lederumwundenen Schenkel und Hintern einschlagende Menschengruppe besonders sensibel ist, hatten wir bis dato allerdings nicht gewusst, bis ihr Ministerpräsident auf ihren ganz eigenen empfindlichen Biorhythmus verweist, der einer Verlegung der bayrischen Ferientermine letztlich unmöglich macht: „Wir haben unseren Biorhythmus mit den Ferien – den wollen wir gerne behalten.“ Dieser Biorhythmus ist eben ein besonderer in Bayern und den weniger zartbesaiteten Bewohnern anderer Bundesländer eher unbekannt. Bremer z.B. wissen gar nicht, was das überhaupt ist – und natürlich auch überhaupt nicht einmal, wie man das schreibt. Nicht-Bayern können angesichts eines solchen überragenden Biorhythmus nur ungläubig staunen und hingebungsvoll bewundern. Markus Söder bringt also schlüssige Argumente vor, denen man kaum etwas entgegensetzen kann. Allerdings müssen wir einschränkend doch sagen, dass sein Hauptargument, nämlich: „Wir haben das schon immer so gemacht.“ uns weniger überzeugt. (Söder laut Süddeutscher Zeitung vom 29.11.19)
Undeutsch, pfui!
Markus Söder (siehe Foto) sagt, es sei ja „fast schon blamabel“, wenn bei der Wahl (der EU-Kommissionspräsidentin) überwiegend deutsche EU-Parlamentarier, nämlich von der SPD, gegen deutsche Bewerber aufgetreten seien, nämlich die wundervolle Frau von der Leyen 1. Angesichts dieses undeutschen Verhaltens möchte man Trump-gleich 2 („unamerican“!!!!) ausrufen: Geht doch wieder dahin zurück, wo ihr hergekommen seid („Go back where you came from!!!“), in eure jüdische Sssowjetttunion 3. Geht doch nach drüben, ihr Nestbeschmutzer! Das muss sich doch für jeden reinvölkischen Deutschen von selbst verstehen: Lieber zehn deutsche Gauland als ein Timmermans, der sich zwar anders als von der Leyen den Wählern als Kandidat bei den Wahlen zum EU-Parlament gestellt hat, aber eben zwar germanisch, nichtsdestoweniger als fremdvölkisch anzusehen ist oder so!