Manche, z.B. Markus Söder, behaupten, Armin Laschet sei eine lasche Lusche.
Sie kennen ihn nicht.
Sie haben ihn noch nicht erlebt, den wahren Laschet, wenn er morgens sein Müsli und sein Käffchen mit Milch und viel Zucker zu sich genommen hat, frisch rasiert und gepudert, Schlafanzug und Morgenmantel mit kühnem Schwung ins fast noch warme Bett geschleudert und dann mit glitzernden Augen seine in der hintersten Ecke seines Schranks verborgene und nur intimsten Freunden vertraute Phantasieuniform übergezogen hat, um dann endlich zur morgendlichen Joggingfahrt in seinem auch privat – und eben auch für sportliche Zwecke genutzten – Dienstauto zu eilen. Wer ihn einmal so mit seiner unfasslich dynamischen Ausstrahlung gesehen hat – der Tagesschau ist es geglückt, ihn unbemerkt zu filmen – , für den ist Markus Söder im Vergleich nur noch ein nasser Sack.
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Sehr feucht
Ganz klar: Stalin ist sein großes Vorbild. Leider war der Stalin Josef kein Ungar. Aber Franco, Hitler und Mussolini? – Nein, waren wohl auch keine Ungarn. Der Chefin der faschistischen Fratelli d’Italia schrieb Orban vor kurzem, sie hätten eine „gemeinsame Weltanschauung“. Immerhin! Aber dann lässt er einen seiner Brüsseler Beauftragten behaupten, der Fraktionsvorsitzenden der EVP Manfred Weber (CSU) sei jemand, der mit Methoden der Gestapo und des stalinistischen Geheimdienstes arbeiten würde. Und – soll man es glauben? – er wollte damit nicht etwa dessen Fähigkeiten rühmen. Sieht er Stalin und Hitler nun doch eher kritisch? Nein, anscheinend wollte er Weber beschimpfen lassen. weil dieser Orbans „illiberale Demokratie“ als undemokratisch kritisiert hatte. Man kann verstehen, dass Orban das missfallen muss, denn wie alle Großen dieser Welt. ob sie nun Trump, Bolsonaro, Erdogan oder sonstwie heißen, liebt er nur sich selbst – das aber – holla! – heftig! Und man kann das politische System, das der große Victor in Ungarn geschaffen hat, zwar illiberal nennen – er tut es ja selbst – , weil es die Freiheit unterdrückt, aber es ist nun mal selbstverständlich eine Demokratie – er nennt es ja selbst so – , eine Demokratie so wie auch die Demokratien der Volksdemokratien Demokratien waren. Nein, wirklich, auf diesen schmucken Namen mag er nicht verzichten.
Über Omas
Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad, Motorrad, Motorrad.
Das sind 1000 Liter Super jeden Monat.
Meine Oma ist ne alte Umweltsau!
Meine Oma sagt Motorradfahr’n ist voll cool, echt voll cool, echt voll cool.
Sie benutzt das Ding im Altersheim als Rollstuhl.
Meine Oma ist ne alte Umweltsau.
Meine Oma fährt im SUV beim Arzt vor, beim Arzt vor, beim Arzt vor.
Sie überfährt dabei zwei Opis mit Rollator.
Meine Oma ist ne alte Umweltsau.
Meine Oma brät sich jeden Tag ein Kotelett, ein Kotelett, ein Kotelett,
weil Discounterfleisch so gut wie gar nichts kostet.
Meine Oma ist ne alte Umweltsau.
Meine Oma fliegt nicht mehr, sie ist geläutert, geläutert, geläutert.
Stattdessen macht sie jetzt zehnmal im Jahr ‘ne Kreuzfahrt.
Meine Oma ist doch keine Umweltsau.
Pfuiiiiii!
Hiermit entschuldigen wir uns wegen dieses im WDR2 gesendeten Liedtextes im Namen der Gemeinschaft aller Wohlmeinenden bei allen Großmüttern, die je im Hühnerstall Motorrad gefahren sind, sowie bei den Großvätern, die möglicherweise ebenfalls im Hühnerstall Motorrad gefahren sein könnten – wir wissen darüber bisher noch nicht, ob das Motorradfahren im Hühnerstall rein geschlechtsspezifisch war -, und überhaupt bei allen älteren Menschen, die im Leben hart gearbeitet haben wie der Großvater von WDR-Intendant Tom Buhrows Kindern (Buhrow: „Ich kann sagen: Mein Vater ist keine Umweltsau. Er hat sein Leben lang hart gearbeitet.“), der, was man Buhrow gern glauben will, sein Leben lang ebensowenig wie seine Frau je im Hühnerstall Motorrad gefahren ist, und entschuldigen uns auch bei allen anderen älteren Herren und vor allem natürlich Damen, die beileibe nicht alle außerhalb des Hühnerstalls SUVs gefahren sind, sondern zum Teil auch nur bescheiden einen Opel Kadett oder gar nur ein Fahrrad (!): Dass sie nun von kleinen süßen Mädels im WDR als Umweltsäue besungen wurden 1, hat uns alle tief erschüttert.
Oma Susi und BILD
Auch entspricht es einfach nicht den Tatsachen, dass unsere Oma gleich zwei ältere Mitbürger mit Rollator durch überhöhte Geschwindigkeit überfahren hat. BILD hat darüber nichts berichtet. Das ist reine “Hetze” (FDP-RundfunkratsmitgkiedThomas Nückel). Hier wurden wirklich alle Grenzen überschritten. Omi Susi West – und sie spricht hier sicher für alle anständigen Omis – fällt es schon schwer, auch nur „dieses Wort auszusprechen“ (Leserzuschrift „Cicero“); gemeint ist das schreckliche Wort “Sau”, das auch wir hier nicht aussprechen wollen, sondern nur der Klarstellung wegen mit Schaudern und voller Scham niederschreiben. Das Lied beinhaltet – soviel ist klar – ,unflätige Hetze gegen ältere Frauen’ (Leserzuschrift „Cicero“ Wolfgang Trübner), damit ist „der Strafbestand der Verächtlichmachung einer Bevölkerungsgruppe“ erfüllt (Leserzuschrift „Cicero“ Achim Köster) Und nicht nur Leser Alfred Kantner vermisst „Anstand und Respekt“ (Leserzuschrift „Cicero“). Darauf haben nämlich selbst im Hühnerstall Mororrad fahrende Großmütter ein Anrecht, von den Hühnern ganz zu schweigen.
Ehret die Alten
Was wir niemals vergessen dürfen: „Viele Ältere haben den Wohlstand unseres Landes aufgebaut.“ (Ministerpräsident Armin Laschet). Darunter auch Hunderte Hühnerställe. Und von wegen witzig: Die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli (SPD) findet es „nicht witzig, wenn meine studierten, umweltbewusst lebenden Nichten & Neffen meine Mama, also ihre Oma, alte ,Umweltsau’ nennen.“ Da wäre für diese Studierten Stubenarrest die einzig richtige Antwort! Obwohl ja am Ende des Liedes die Oma rehabilitiert wird, wenn es dort heißt, sie sei “doch keine Umweltsau“. Es ist jedenfalls aber gut, dass sich Tom Buhrow sofort im Namen aller Öffentlich-Rechtlichen entschuldigt und für eine Extra-Entschuldigungssendung gesorgt hat.2
Couragierter Tom Buhrow
Zum Glück gibt es nicht nur sensible Ministerpräsidenten und Intendanten, sondern auch die engagierten Bürger von AfD und andere Rechtsradikale, die vor dem ganz offensichtlich rot-grün versifften Sender demonstrieren: Sie nennen den Chorleiter einen „Kinderschänder“, singen „deutsche Omas über alles“. Und zu guter Letzt sprechen sie noch Morddrohungen gegen beteiligte Mitarbeiter aus, was allerdings Tom Buhrow couragiert als nicht gerechtfertigt verurteilt.3
Ist dies Satire? Das Lied ist es, wie wir nun alle wissen, auf keinen Fall.