Ach, was waren wir naiv! Früher dachten wir, dass nach Hitler, Stalin psychisch Kranke oder Politiker mit extrem niedriger Intelligenz nicht mehr an die Macht gelangen könnten. Naiv! Denn die Menschen lernen nun mal nicht aus der Geschichte. Daher gibt es die Orban, Trump, Putin usw.
Hitler wollte ein riesiges germanisches Reich mit ihm an der Spitze. Da fühlte der mickrige Adolf, dem die Künstlerexistenz verweigert wurde, indem sie ihn als Maler nicht auf die Kunsthochschule lassen wollten, sich endlich doch als jemand ganz Besonderes. Und er zeigte „es“ allen. Putin möchte eine Großrussisches Reich mit ihm an der Spitze. Da würden dem einstigen kleinen Raufbold endlich alle den gehörigen Respekt zeigen. Orban möchte ein großes Magyaren-Reich wiederherstellen, Erdogan ein riesiges Türkenreich und sogar Boris Johnson ein britisches Empire. Und sie würden alle die Anbetung als große Führer genießen. Das würde ihre Minderwertigkeitsgefühle endlich mildern.
Mit Intelligenz oder Vernunft hat das alles nun leider wirklich nichts zu tun. Man muss also auf das Schlimmste gefasst sein.
Chinas Xi Jiping ärgert sich gerade darüber, dass ihm als Großem Führer von den Regierenden der USA zu wenig Respekt entgegengebracht wurde, indem die Vorsitzende des Repräsentantenhauses Pelosi nämlich Taiwan besucht hat, obwohl Xi schon lange verordnet hat, dass es nur ein China geben darf und Taiwan so wenig existiert wie Bielefeld.
Da muss China natürlich zurückschlagen. Es führt nicht nur kriegerische Manöver rund um die Insel Taiwan durch, sondern hat sich zudem als besondere Bestrafung der USA ausgedacht, die Verhandlungen über die Bekämpfung des Klimawandels einzustellen. Ist das dumm? Das ist selbstverständlich ganz irre schlau: Der Klimawandel kämpft an der Seite Xi Jipings gegen die USA und Taiwan zum Ruhme des Großen Führers, und selbstverständlich ist der Klimawandel nett und verschont milde das Reich seines Kampfgenossen Ji. Er kann ja mal eine Ausnahme machen, oder?
Fein gesponnen!?
Schlagwort-Archive: Klimawandel
Schwupps!
Klimaflucht und Promipaare
Es ist gut, dass die ARD die Dokumentation „Klimafluch – Klimaflucht“ nicht so früh gesendet hat, denn dann hätte womöglich jemand aus Versehen, nämlich weil er vielleicht nicht schnell genug zum Traumschiff oder auf „Kampf der Promipaare“ umschalten konnte, vielleicht doch sogar mit ein wenig wohligem Schauder aus Sensationsgier die Schrecknisse mit ansehen müssen, die der Klimawandel bereits heute angerichtet hat. Das hätte ihm glatt seinen Flug in den Malle-Urlaub vergällen können, wenn er nicht so ein Experte im Verdrängen wäre. Das mit dem Verdrängen ist allerdings eine teuflisch gute Fähigkeit: Kaum bist du mit deinem SUV an dem blutigen Unfall vorbei gefahren, braucht es nur ein bis zwei Minuten, schwupps bedrängst du wieder fröhlich mit 180 km/h das vorauffahrende Fahrzeug Stoßstange an Stoßstange.
Reiner Frohsinn
Und überhaupt: Wenn du eine der rechten Parteien wählst, denen es nur um die Macht geht und die deshalb an die mehr oder minder verborgenen asozialen Triebe appellieren und sagen, dass der menschengemachte Klimawandel nur in der Einbildung von missgünstigen Linken existiert, die einem jedes Vergnügen nehmen wollen, dann bist du auf der sicheren Seite. Du kannst dann nicht nur mit reinem Gewissen tun, wozu du Lust hast, als kostenlose Dreingabe erhältst du ein Hassobjekt.
Wunderland und Vogelschiss
Die Griechen haben gerade Tsipras und seine Syriza abgewählt, die trotz Erpressung versucht haben, den Griechen etwas soziale Gerechtigkeit zu bewahren. Statt dessen haben sie Kyriakos Mitsotakis und seine Nea Demokratia wieder an die Macht gebracht. Welch großartiger Akt des Verdrängens: Sein Vater als Parteivorsitzender und dessen Partei haben das Land ruiniert, die Armut, Arbeitslosigkeit und den finanziellen Bankrott herbeigeführt, indem sie die Zahlen des Staatshaushalts gefälscht, Parteigenossen, Freunde und Verwandte mit Pensionen und sinnleeren Ämtern versorgt haben.
Ach, da war was? Allenfalls ein Vogelschiss! Kyriakos verspricht niedrigere Steuern und Reichtum. Das ist wirklich wunderbar.
Positiv sein!
Und man muss sich immer auch sagen: Es gab auch Gutes. Die Nazis haben ja nicht nur Millionen Menschen umgebracht, sondern auch Autobahnen gebaut und die Arbeitslosigkeit mit Rüstung und Krieg abgebaut. Und wenn damals jemand vom Klimawandel geschwafelt hätte, hätte man ihn ohne weiteres Drumherum einfach in die Klapsmühle gesteckt oder lieber gleich erschossen. Schwupps! Problem erfasst, Problem gelöst. Man darf nicht immer so negativ sein. Da vergeht einem ja alle Lebensfreude.