Dass es sehr einfache Menschen gibt, wussten Sie schon? Na, klar! Und dass diese sehr einfachen Menschen oft sehr einfache Schulen durchlaufen und und schließlich nach sehr einfachen Prüfungen sich plötzlich als Journalisten wiederfinden und dass sie als solche sogar ihren Lebensunterhalt verdienen können, weil Zeitungen wie die “Süddeutsche“ ihre Beiträge veröffentlichen, das ist doch eine feine Sache für die sehr einfachen Menschen. Und dann dürfen sie u.U. über den „Zustand der deutschen TV Unterhaltung“ schreiben und sich auf andere sehr einfache Menschen, wie „den letzten Gentleman des deutschen Fernsehens“ Frank Elstner als Autorität[ref]Er, der “äußerst vertrauensstiftend” wirkt, erfand – “so geht die Legende” (!) “nachts (!) am Küchentisch (!) beim Rotwein (!)” Wetten dass. Whow, mit Recht legendär!![/ref] berufen und zu überlegenen Weisheiten gelangen wie: „Was mal funktionierte, funktioniert nicht mehr.“ oder internationale Kenner wie Madame Garaud, immerhin Französin und Chefin der TV Verkaufsmesse von Cannes, zitieren, der drei Schlagworte, und zwar drei eindrucksvolle Fremdwörter, einfallen zu dem, was heutzutage Unterhaltung ausmachen sollte: „Internationalisierung, Digitalisierung, Storytelling“. Als Beispiele für vorbildlich getellte Stories lässt sich dann verweisen auf „die vom hässlichen Entlein, das singen kann“, „vom C-Promi, der Kakerlaken frisst“ oder „vom Raumfahrtingenieur, der backt wie ein junger Gott“.[dropdown_box]Hoffnung auf ähnlich begeisternde Unterhaltung besteht dank dem Unterhaltungsgentleman: „Was Frank Elstner auf DVD herzeigt, sieht spannend aus. Ein junger Mann, zum Beispiel, spricht eine ganz Sendung lang nur über Turnschuhe.“ Nein, ehrlich, liebe Katharina Riehl[ref]Katharina Riehl: 2007 kam sie in einer einsamen Bucht auf Hawaii zu der Überzeugung, dass sie lieber Artikel schreibt als Hefteinträge korrigiert. Also bewarb sie sich an der Deutschen Journalistenschule in München. Und wurde genommen. Jetzt möchte sie am liebsten „irgendwas mit Medien“ machen – also bereitet sie sich darauf vor, in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft das Medienressort der Süddeutschen Zeitung zu übernehmen.(klartext-magazin)[/ref] von der „Süddeutschen“ (5.4.14), das ist ein echter Thriller!
(Das nebenstehende Foto zeigt nicht Katharina Riehl, sondern ein Lamm.) Ihr Resümee in dem Beitrag, dem Sie den treffenden Titel „Der goldene Stuss“ gegeben haben, lässt uns hoffen: „Ist das die Zukunft? Vielleicht.“[/dropdown_box]
Schlagwort-Archive: Katharina Riehl
Grenzenlos borniert
Oh, Markus Lanz, dass du nur ein erbsengroßes (FDP-)Hirn hast, ein Mensch – politisch korrekt ausgedrückt: „mit Grenzen“, mit sehr, sehr engen Grenzen, bist, dafür würdest du unser Mitleid erhalten. Aber dass du uns dieses Manko immer wieder unter die Nase reiben musst, löst in uns ein sehr unangenehmes Gefühl der Scham aus. Wie du dir aber vorgenommen hast, in deiner bescheuerten Talkshow einmal allen zu zeigen, dass es ganz einfach ist für einen richtig intelligenten Menschen wie dich, so ein politisches Leichtgewicht wie Sarah Wagenknecht, so eine einfach gestrickte, erbsenhirnige Populistin, mal so richtig auseinanderzunehmen, das bringt selbst die anscheinend für deinen Charme überaus empfängliche Katharina Riehl von der Süddeutschen Zeitung zu dem scharfen, wenn auch in ein sprachlich „höchst fragwürdiges“ Deutsch gefassten Urteil: dass seine Fragen „eher unangenehm auffielen als weiterbringend“.
Nicht das aber kritisiert die kritische Frau Riehl, sondern auf die Palme bringt sie die Erregung des „digitalen Mobs“, der „in höchst fragwürdiger Interpunktion“ (hoho!) eine Online-“Petition“ mit der Forderung nach der Entlassung von Lanz veröffentlichte. Das erregt sie sehr; nicht so sehr erregt sie, „dass Lanz etwas (!) übers Ziel hinausgeschossen ist“. [dropdown_box]Sibyllinisch merkt sie an, dass „sich bei einem wie Lanz immer genügend Grundsatzverächter finden.“ Und weil sie nun mal eine Fragende ist, fragt sie, „ob wirklich jeder, der mal (!) schlechte Arbeit macht, vom digitalen Mob aus dem Amt gewählt werden sollte.“ Ihr weiblich feinsinniges Urteil lautet abschließend: „Der Schwarm kann manchmal ein ziemlicher Scheißkerl sein.“
“Bitte aufregen” hat sie ihren kleinen Artikel überschrieben.
Na gut, dann, Frau Riehl, dann wollen wir mal mit allem, was uns lieb und heilig ist, Ihrem charmebolzigen Freund so richtig scheißkerlmäßig Saures geben:
Markus Lanz sei verflucht in Kraft und Macht des allmächtigen Gottes, Gottes des Vaters, Gottes des Sohnes und Gottes des Heiligen Geistes, und der unbefleckten Jungfrau Maria, Mutter und Schutzheiligen unseres Heilandes, und aller himmlischen Tugenden, Engel, Erzengel, Throne, Reiche, Mächte, Cherubim und Seraphim und aller heiligen Erzväter, Propheten und aller Apostel und Evangelisten und aller der heiligen Unschuldigen, welche im Angesichte des Lammes würdig befunden sind, zu singen das neue Lied, der heiligen Bekenner und Märtyrer, der elftausend heiligen Jungfrauen, dass er sei gequält, gebunden und überliefert der Rotte Dothan und Abiram. Es verfluche ihn der ganz Chor der heiligen Jungfrauen. Alle Himmel und Erden und was darin heilig ist, verfluche ihn.
Markus Lanz sei verflucht, er befinde sich, wo er wolle, in seinem Hause oder in den Ställen, im Garten, oder auf dem Felde, im Fernsehstudio oder auf offenem Wege oder Steige oder im Walde oder im Wasser oder in der Luft oder in der Kirche. Er sei verflucht im Leben oder Sterben.
Markus Lanz sei verflucht, wenn er isst und trinkt, wenn ihn hungert und dürstet, wenn er fastet, wenn er schläft, wenn er schlummert, wenn er geht, wenn er steht, wenn er ruht, wenn er liegt, wenn er arbeitet, wenn er ruht, wenn er Ader läßt, die Blase erleichtert, den Darm entleert.
Verflucht sei Markus Lanz in allen Kräften seines Leibes.
Verflucht sei er an seinem Inwendigen und Auswendigen. Er fühle den Fluch in den Haaren seines Hauptes, in seinem Gehirne und seinem Scheitel, in seinen Schläfen, in seiner Stirn, in seinen Ohren, in seinen Augenbrauen, in seinen Wangen, in seinen Backenknochen, in seinen Nasenlöchern, in seinen Schneidezähnen und in seinen Mahlzähnen, in seinen Lippen, in seinem Schlunde, in seinen Schultern, in seinen Fäusten, in seinen Armen, in seinen Händen, in seinen Fingern.
Er fühle den Fluch in seinem Munde, in seiner Brust, in seinem Herzen und allen edlen Teilen bis ganz zum Magen hinunter.
Markus Lanz fühle den Fluch in seinen Nieren, in seinen Lenden, in seiner Mannheit, seinen Hüften und in seinen Knien, seinen Beinen, seinen Füßen und Nägeln an den Füßen.
Er sei verflucht an allen Gelenken und Wirbeln seiner Glieder, von seinen Fußsohlen an bis zur Spitze seines Scheitels sei nichts Gesundes an ihm zu finden.[ref]Verfluchung nach Textus de ecclesiae Roffensi, per Ernulfum episcopum, wiedergegeben in L. Sternes Tristram Shandy[/ref]
Na, auch eine Art Shitstorm, oder?[/dropdown_box]
Katharina Riehl feiert
Katharina Riehl feiert den dreißigjährigen Geburtstag des Privatfernsehens in der „Süddeutschen Zeitung“ mit einem „Schönen Dank“!
Woher rührt ihre Dankbarkeit? Es wäre böswillig, ihr zu unterstellen, dass sie nur den Auftrag ihres Verlegers erfüllt, der seine – gedruckten – Felle wegschwimmen sieht und sich gerne das Fernsehen als Verdienstquelle offen halten möchte.
Nein, denn Katharina Riehl ist eine Fragende. Sie fragt: „Ist das private vielleicht das bessere Fernsehen?“
Aber – und hier sieht man, dass sie durchaus eine ernst zu nehmende Persönlichkeit ist – sie kann sich tatsächlich nicht zu einem klaren „ja“ durchringen, sondern schreibt sehr differenziert: „Vielleicht kann man es so sagen: Die privaten Sender machen nicht das bessere Fernsehen. Aber …“
Aber?[dropdown_box] Naja, das Öffentliche-Rechtliche braucht den Stachel der Privaten gegen seine „Trägheit“. „Nichts im deutschen Fernsehen sähe heute aus, wie es aussieht, wäre 1984 nicht das Privatfernsehen zur Welt gekommen.“ Ohne die Privaten „wäre das deutsche Fernsehen sehr viel schlechter.“ Und warum? Es hat auch für sich die Quote entdeckt. Ja, Frau Riehl rühmt die Demokratisierung durch die Privaten: Sie „haben das Fernsehen demokratisiert“. Hans Meiser habe es den Öffentlich-Rechtlichen mal so richtig gezeigt, indem er Nachrichten im Strickpullover moderierte, was heute sogar zum beliebten Infotainment von RTL2 geführt hat. Oder sie haben diese wunderbar demokratischen Talkshows eingeführt: „dicke Hausfrauen erzählten von ihren Affären, und Milchbubis fantasierten von dicken Hausfrauen. Keine Politiker, keine Experten, normale Leute.“ Das törnt Katharina Riehl an. Und auch der einfache und darum demokratische Humor der Privaten: In der ARD „gab es politisches Kabarett; Witze für die, die sie verstanden. Bei den Privaten durfte jeder lachen. Demokratisierter Humor“, obwohl man gerechter Weise sagen müsste, dass umfallende Menschen natürlich privat wie öffentlich-rechtlich urkomisch sind.
Na, dann weiterhin viel Spaß, Frau Riehl! Bleiben Sie, wie Sie sind! Und Prost![/dropdown_box]