Fake News sind ein Problem. Wahr oder falsch – das ist nicht immer ganz klar.
Ist es wahr, dass Donald Trump in seinem Luxusdomizil Mar-a-Lago in Florida sein eigenes kleines privates Bordell mit Frauen aus Osteuropa unterhält? Was spricht dagegen?
Ist es wahr, dass Wolfgang Schäuble in Griechenland ein Obdachlosenasyl gekauft hat und dort jetzt mit „angemessenen“ Übernachtungspreisen viel Geld scheffelt? Wäre es ihm nicht zuzutrauen?
Ist es wahr, dass Assad die Chemiewaffen eingesetzt hat? Klar, da die IS-nahe Opposition in Syrien bisher bei Angriffen mit Chemiewaffen nur Senfgas, aber kein Sarin eingesetzt hat, kann der neueste Angriff – mit Sarin – nur von Assads Regierungstruppen stammen. Da sind sich alle, alle einig, außer denen die parteiisch sind, Iran, Russland und Assad. Denn wem nützt der Angriff? Natürlich nur dem ehrenwerten Assad nach der Maxime seines Handelns: viel Feind – viel Ehr. Nun hat er auch die Amerikaner und Verbündete gegen sich, die vorher zunehmend bereit waren, sich mit einer Lösung mit Assad abzufinden? (Allerdings nützt der Angriff der syrischen Opposition, die am Einsatzort anscheinend von den Salafisten geführt wird und die jetzt endlich wieder wohlwollende Aufmerksamkeit erregt hat? Dann wäre es von Assad allerdings eine riesige Dummheit gewesen. Aber da wäre er nicht der einzige gewesen.) Schwierig!
Und was ist die Wahrheit in Bezug auf Trumps Meinungsumschwung („Don’t attack Syria“ – „Forget Syria and make America great again!“- „What I am saying is stay out of Syria.“)? Es war sein Sinn für das Schöne („even beautiful babies were cruelly murdered“), der ihn zum militärischen Eingreifen getrieben hat.
Nein, vielleicht doch nicht. Er wollte doch nur endlich einmal wieder America great again sehen („great military men and women“)?
„Nobody knew foreign policy could be so complicated“, hat Assad in seinem Luxusdomizil Mar-a-Lago in Florida gesagt, oder war es Trump?
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Kafkaesk
Es war am Morgen, ich war lange gelaufen und die feuchte Kälte biss mir ins Gesicht. Als ich eine Turmuhr mit meiner Uhr verglich, sah ich, dass es schon viel später war, als ich geglaubt hatte. Meine Botschaft drängte. Zwischen den mächtigen Säulen des großen weißen Hauses stand das verschlossene Tor. Gebeugt von meiner schweren Last stieg ich die Stufen hinauf. Ein Mann trat mir in den Weg, ein schiefes Lächeln auf dem von einer Welle blonden Haares überwölbten Gesicht. „Was suchst du an diesem Ort?“ fragte er und deutete mit seinem Finger auf mich. Und sein Grinsen wurde breiter, als wären wir nicht allein, sondern stünden vor einer unerhört riesigen Menge von hemmungslos jubelnden Menschen. „Ich muss eine wichtige Botschaft überbringen dem Herren, der dieses Haus bewohnt“, sagte ich. Er schüttelte sich heftig, als leide er an einer Nervenkrankheit, und schob mich weit fort mit seiner Rechten. „Mir willst du eine Botschaft bringen, eine wichtige? Du glaubst also, mich belehren zu können, als wenn du die Wahrheit besäßest und nicht ich?“ Ein lautloses Lachen schüttelte den Mann mit dem von einer Welle blonden Haares überwölbten Gesicht. „Gib’s auf! Ich kenne deine Botschaft. Gehe fort, weit fort, und behalte sie für dich, deine Lügen, nichts als Lügen.“ Und dann wandte er sich ab mit einem großen Schwunge, so wie Leute, die mit ihrem Lachen allein sein wollen.
Welche Überraschung!
Atomkraftwerke liefern billigen Strom.
Im syrischen Bürgerkrieg saßen in Aleppo die „Guten“, die demokratisch gesinnten Gegner des unduldsamen Diktators Assad.
In Saudi Arabien führen die exotisch gewandeten bärtigen Herrscher ein dem Westen aufgeschlossenes Regime.
U.a.m.
Das haben wir geglaubt. So verlautete es ja in den Medien.
Gar nicht wahr: Der Atomstrom war nur so billig, weil wir ihn enorm subventioniert haben.
Gar nicht wahr. In Aleppo hatten seit längerem die dem sogenannten IS nahestehenden Al Nasri Brigaden das Sagen.
Gar nicht wahr. Die Saudi führen ein mittelalterlich grausame Herrschaft und unterstützen den sogenannten IS.
Danke. Wir lieben Überraschungen. Sonst wäre das Leben ja öde.