Ach, Christoph Gurk,
Sie haben es nicht leicht. Eigentlich wollten Sie ja Sport studieren. Aber man hat Sie offenbar gezwungen, Journalist zu werden. Und da haben wir das Malheur: Nun ist nicht der Sportsfreund, sondern die deutsche Sprache Ihr Gegenpart. Und zum Entsetzen vieler, die sich dieser Sprache bedienen wollen, unterscheidet sie tatsächlich neben dem Nominativ (Werfall) noch Akkusativ (Wenfall), Dativ (Wemfall) und Genitiv (Wesfall). (Oh je, man schaut schon so kaum durch! Wenn es da auch noch den Ablativ und den Vokativ gäbe!) Das ist zugegeben sehr verwirrend. Und da haben Sie nun irgendwann etwas gelesen mit der seltenen Präposition (Verhältniswort) „wider“ und in der Redewendung gefolgt von dem Nomen (Substantiv, Hauptwort, Dingwort) „Wissen“: „wider besseres Wissen“. Aus dem Zusammenhang ergab sich, dass „wider“ soviel hieß wie „gegen“. Nur hieß es eben nicht „gegen“, sondern etwas altertümlich „wider“. Aber es hat Sie mächtig verunsichert: „wider besseres Wissen“? Das war wahrscheinlich der Dativ oder doch der Akkusativ? Oder wegen des „s“ am Ende von „besseres“ doch eher der Genitiv?