Gerhart Baum kann ja nichts dafür; er heißt schon so. Aber bei Sarah Harrison ist es anders; sie heißt Harrison, ist aber eine Eiche, die dem Sturm trotzt. Wenn man heutzutage etwas über Groß Britannien hört, d.h. irgendeine Aktion ihres Premiers Cameron, dann möchte man ständig heulen und alle Briten auf eine Insel verbannen. Leider geht das nicht, denn sie sind ja schon auf einer viel zu großen Insel. Aber der Wunsch ist sowieso übel, beruht auf einer Verallgemeinerung, auf einem Vorurteil, denn es gibt immer solche und solche. Zu letzteren, zu den Briten, die man lieben kann, weil sie sich hart und selbstlos für eine gute Sache, in diesem Falle für die Whistleblower und Edgar Snowden, einsetzen, gehört Sarah Harrison.
„Wo Whistleblower auftauchen, müssen wir für sie kämpfen, damit andere ermutigt werden.
Wenn sie geknebelt werden, müssen wir ihre Stimme sein.
Wenn sie gejagt werden, müssen wir ihr Schutzschild sein.
Wenn sie weggesperrt werden, müssen wir sie befreien.
Die Wahrheit zu verbreiten ist kein Verbrechen.“
Mag sein, dass das etwas pathetisch ist, aber wie mit Snowden und seinesgleichen umgegangen wird, darf bzw. sollte schon einige Emotion erzeugen. So hat sie sich engagiert, Snowden geholfen und die eigene Sicherheit und ihre Zukunft aufs Spiel gesetzt, indem sie die Wut der Amerikaner und der britischen Regierung auf sich gezogen hat. (Wer den Whistleblowern hilft, wird dort als Terrorist behandelt.)
Oh, Sarah, du liebliche Eiche.