Den Macron, den französischen Staatspräsidenten und ehemaligen Investment-Banker, mögen alle, alle, alle. Er ist ziemlich jung, gut rasiert und besser frisiert als Merkel und sogar als – trotz seiner „Haare schön“ – Trump L. Unser Kanzleramtsminister Altmaier hätte mit seiner Frisur nie französischer Präsident werden können. Alle mögen sich gerne mit Macron zeigen in der Hoffnung, dass etwas von seiner Aura, Neuanfang, Fortschritt, Dynamik, auf sie abstrahlt. Schulz, der ja auch irgendwo (wo?) Veränderung, Neuanfang will, war auch da. Und Frauke Petry kann zwar ihr Baby zeigen, aber wenn sie mit ihrem Baby neben Macron – oder sogar neben Macron u n d Trump L. – stehen könnte ((Neben Marine LePen stand sie ja bereits.)) , dann brauchte sie sich um den Ausgang der Wahlen keine Sorgen mehr zu machen. Die Franzosen sehen in ihm keinen Politiker, sondern einen Visionär, einen Übermenschen, der über allem steht, vor allem
über den Parteien bzw. der ,Politkaste’, und endlich mal gründlich mit … -äh, ja, womit eigentlich? ach so, doch, klar – mit a l l e m aufräumt. So will er mehr Wirtschaftsverstand, und wie der ebenfalls blendend frisierte Christian „Porsche“ Lindner sieht er den als alter Banker natürlich bei sich und bei den Wirtschaftsführern: Noch nie waren so viele Arbeitgeber in der Nationalversammlung. Und seinem Vorbild Gerhard Schröder
folgend, will er für Frankreich eine Revolution, nämlich eine Agenda 2010 auf französische Art, d.h. noch radikaler: Arbeitszeit, Überstunden, Löhne, Sicherheitsbestimmungen sollen nicht mehr auf Branchenebene oder über einzelne Branchen hinweg vereinbart werden, sondern f l e x i b e l nur noch in jedem einzelnen Betrieb. Auch der Kündigungsschutz muss natürlich gelockert werden. Auf die Weise räumt er gründlich auf – mit den Gewerkschaften. Und er kann das wunderbar – nach Verhängung des Ausnahmezustandes aufgrund der Terroranschläge. Schon jetzt beklagt Amnesty International Bürgerrechtsverletzungen und Polizeigewalt. Streikende und Teilnehmer an Massendemonstrationen sind gewarnt.
Da kann er dann auch ruhig den Mittellosen das Wohngeld reduzieren und gleichzeitig die Reichensteuer auf Kapitalvermögen mindern. Er steht eben über allen und hat nebenbei einen guten Friseur!
(Fotos Wikipedia Olaf_Kosinska-13 und s14-eu5ixquick.com)