Kleinanzeige in der “Süddeutschen Zeitung”:
HOCHADEL sucht Erblasser.
Deutscher Ost-Adel, Grafen-Familie mit Baby, sucht Erblasser.
Antwort:
Lieber Graf ***,
ich bin auch von hohem Adel und leider auch völlig verarmt. Da dachte ich nun, ich könnte meinen fetten Arsch einfach nur in irgendsoeinen fetten Lamborghini setzen und an der Côte d’Azur die Erträge meines fetten, nie versiegenden Kapitals verprassen, das meine edlen Vorfahren im Laufe der Geschichte im Schweiße ihrer edlen Angesichter zusammengeräubert hatten. Aber das allseits bekannte grausame Schicksal bzw. mein Mann bzw. mein Vermögensverwalter hat es anders gewollt. Es war genau so, wie man es in der Regenbogenpresse immer wieder lesen muss: Mein Gatte ist mit meinen Juwelen und einer aber sowas von vulgären Blondine abgehauen; der Vermögensverwalter hat fast alles verzockt, und als er kein Land mehr sah, hat er sich mit dem Rest nach Südamerika abgesetzt.
Nun stehe ich quasi nackt da: Ich kann weder den Pfleger meiner Autos noch die Pfleger meiner Gärten mehr bezahlen, so dass sie mir nach einigen Monaten ohne Lohn einfach so gekündigt haben und dabei auch noch ziemlich unverschämt waren.
Lieber Graf***, sagen Sie mir: Wie soll ich mit den mir verbliebenen 10000 Euro im Monat auskommen? Sie wissen ja: Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander. Man hat praktisch nichts mehr außer seinem Namen. Falls Sie also ein paar ergiebige Erblasser auftun sollten, wäre ich Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mir aus gutem alten aristokratischen Klassengeist den einen oder anderen abzweigen könnten. (Ich wäre dann u.U. auch bereit, die nächste Anzeige aufzugeben.)
Hochachtungsvoll
Ihre sehr ergebene
Elisabeth-Magdalena Freifrau von Pfetten-Steert
Kann doch eigtl nur ein Ulk sein, diese Anzeige