Als Präsidentschaftskandidat hatte Obama noch den Mut anonymer Enthüller von Missständen gepriesen, während er nun bei der Verfolgung der Whistleblower – zum Entsetzen von vielen seiner Wähler und ehemaligen Vertrauten – selbst Cowboys wie Nixon, Reagan und Bush übertrifft.[ref]Obwohl Daniel Ellsberg einst ähnlich gehandelt hatte, indem er geheime Dokumente über den Vietnamkrieg weitergegeben hatte, wurde er nicht verurteilt, sondern als Held gefeiert.[/ref] Unfasslich ist ja, dass diejenigen, die das angeprangerte Unrecht begehen, straffrei davonkommen, während diejenigen, die der Demokratie dienen, indem sie es öffentlich machen, verurteilt werden.
So drängt sich die Frage auf: Was spricht eigentlich noch für Obama? Nun gut – dass er das geringere Übel ist angesichts der ausschließlich vom Großkapital gesteuerten Republikaner. Aber sonst bleibt anscheinend nur noch die Gesundheitsreform sowie vermutlich die Ablehnung eines Rassismus gegenüber den Afroamerikanern – und Michelle. Da die Amerikaner bekanntlich gerne nach dem Äußeren urteilen und daher Schauspieler wie Reagan oder Schwarzenegger wählen – wann erhält übrigens endlich in Deutschland Jörg Pilawa seine Chance als Kanzlerkandidat? -, sollte er zurücktreten zugunsten von Michelle, die weniger große Ohren hat als er und auch sonst viel hübscher ist, oder zugunsten seines Hundes Bo, der ohnehin im Oval Office heimisch ist und dessen Wahlprogramm von seinen Mitarbeitern sehr anspruchsvoll gestaltet werden könnte. Wer von beiden den Vorzug erhalten sollte, wäre noch zu diskutieren.