Was halten Sie eigentlich von Meinungsumfragen?
Interessieren sich nur karrierebewusste Journalisten zwangsläufig dafür wie Bettina Schausten (mit ihrem spannenden “Politbarometer”) oder wie Axel-Springer-Preisträger Jörg Schoenenborn (mit seinem spannenden “Deutschlandtrend”) oder außer den beiden noch jemand?
Immerhin, Meinungsumfragen kann man zum Beispiel entnehmen, dass die meisten Deutschen die Politik der CDU/CSU ablehnen, aber Angela Merkel lieben, die diese Politik betreibt, oder dass die Deutschen die „liberale“ Klientelpartei nicht wählen würden, aber dass 25% bedauern, dass es sie im Bundestag nicht mehr gibt.
Hier nun die Meinungsumfrage zur Meinungsumfrage:
Glauben Sie, Meinungsumfragen irgendwelche Erkenntnisse entnehmen zu können, oder wussten Sie schon vorher, dass die meisten Deutschen BILD-Leser sind?
Wie reagieren Sie auf Meinungsumfragen?
a) Ich entnehme ihnen eine beeindruckende Menge an Erkenntnissen.
Hinterher bin ich jedes Mal viel, viel schlauer, besonders was den Einfluss der Medien und des Geldes, das hinter ihnen steht, angeht.
b) Ich entnehme ihnen nur wenige Erkenntnisse. Ich kenne die Menschen ja eigentlich von der Lottoannahmestelle und von Quizsendungen (Zu welchem Kontinent gehört Groß-Britannien? – Zu Frankreich?).
Aber wenn ich höre oder lese, was sie so meinen, weiß ich nicht, wo mir der Kopf steht und ob ich überhaupt einen habe.
c) Ich entnehme ihnen gar nichts, auf keinen Fall irgend etwas Neues. Ich kenne die Menschen ja von der Lottoannahmestelle oder dem Wartezimmer beim Doktor.
Trotzdem stürzen sie mich jedes Mal in tiefe Depression. Ich eile dann ins Bett und vergrabe mich unter der Bettdecke.
Meinungsumfrage ausdrucken, passende Antwort anstreichen, dann mit einem Streifen Tesafilm auf den Fliesen neben (!) der Kloschüssel befestigen.