Man darf träumen

Warum schaut ein FDP-Graf, namens Lambsdorff, bei Maybritt Illner als erfahrener, wohl abwägender Politiker mit sicherem Urteil ins Bild gesetzt, bewundernd auf das Vorbild der USA? Vermutlich weil dort „Big Money“ absolut regiert.
Belege dafür konnte man der Dokumentation „Die gekaufte Demokratie?” von ZDF
Zoom entnehmen[ref]https://www.zdf.de/dokumentation/zdfzoom/usa-die-gekaufte-demokratie-100.html[/ref]. Den Waffenlobbyisten der NRA gelingt es, obwohl die Umfragen eine ablehnende Einstellung einer großen Mehrheit der Bevölkerung zeigen, eine gesetzliche Einschränkung des Waffengebrauchs zu verhindern, indem sie die gewählten Vertreter mit Geld unter Druck setzt und zu einem dem Volkswillen entgegengesetzten Verhalten veranlasst. Sie kann sogar bei der – gewählten – Justiz durchsetzen, dass Untersuchungen über die Auswirkungen der bestehenden Freiheit im Umgang mit Waffen verboten werden und dem mit dieser Forschung betrauten Institut nicht nur die Geldmittel gestrichen, sondern auch die Verwendung von Computern untersagt wird. Von solchen Erfolgen kann man in Deutschland bisher nur träumen.
Oder der Fall der Farbenindustrie, die die laufenden Klagen auf Entschädigung von durch die Verwendung extrem bleihaltiger Farben Vergifteten beseitigte, indem sie bewirkte, dass in ein Gesetz nachträglich eine rückwirkende Bestimmung eingefügt wurde, nach der solche Klagen nicht statthaft seien. Beteiligt war daran Scott Walker, offenbar von den Koch-Brüdern finanzierter republikanischer Gouverneur von Wisconsin, der im Sinne seiner Herren gegen Steuern, Gewerkschaften und Umweltauflagen kämpft. Die – gewählte – Justiz brachte es fertig, den Korruptionsvorwurf als haltlos zu verbieten und die Vernichtung der Beweismittel (!) anzuordnen.
Da bleibt nur – fast – sprachloses Staunen: Perfekt!

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