Der aufklärerische “Samstagsessay” der „Süddeutschen Zeitung“ (22.10.16) verdient jeden Preis:
“Der Transparenz-Wahn
Die Kritiker von Handelsabkommen und privaten Schiedsgerichten fordern totale Information. Das ist besorgniserregend. Denn der Wunsch, alles offenzulegen, führt in eine Kontrollgesellschaft, in der sich alle misstrauen.”
Sei gepriesen, oh Büschemann[ref]So heißt der mit weitblickender Vernunft begabte Autor.[/ref], dass du uns aus unserem Wahn erweckst. Dank sei vor allem auch der “Süddeutschen”, solche extrem originellen Meinungen nicht von vorneherein als völlig blödsinnig abzulehnen.
Es ist eben “Qualitätsjournalismus auf höchstem Niveau.” (Werbung der Süddeutschen Zeitung)
Überschriften aus derselben Ausgabe :
“Monsieur Magnette geht bis zum Ende
Die Wallonen sind immer noch nicht überzeugt vom Freihandelskommen CETA”.
Verdammt! Immer noch nicht? Nun, wird es aber Zeit! Sind die denn so schwer von Begriff: Überzeugungsarbeit wurde doch genug geleistet.
Auf der Reportage der “Seite drei” fragt die Zeitung: “Wer sind diese „Reichsbürger“? Militante Querulanten? Rechtsextreme? Oder einfach nur Spinner? Annäherung an ein bizarres Milieu”
Hier werden wir doch ein wenig ängstlich: Ist es das Programm der “Süddeutschen”, sich den rechten Spinnern anzunähern?
“Nein, nein und nochmals nein” – das ist keine Antwort auf unsere Frage, sondern die Überschrift eines Artikels über die Haltung unseres Schäubeles zu den finanziellen Hilfen für Griechenland. Sollte hier wirklich leise Kritik angedeutet sein an der Sturheit unseres Finanzministers, der versprochen hat, dass der IWF sich an den finanziellen Stützen für Griechenland beteiligen werde, und der erneut sehen muss, dass der IWF weitere Zahlungen verweigert, weil er diese nur bei einem Teilschuldenerlass für sinnvoll hält? Auch eine solche Andeutung von Kritik würde uns ein wenig beruhigen.