Während in vielen Wohnungen von Mehretagen-Mietshäusern die Bewohner wegen zitternder Deckenleuchten und ungebührlichen Indianergeheuls um ihre Nachtruhe fürchten – Grund sind Freudentänze über den Untergang der FDP – , halten Philipp Rösler, Bänker und Villenbesitzer in ihren Steueroasen nur mühsam ihre Tränen zurück! Sollen sie doch plärren! Nein! Wir nehmen sie nicht in die Arme!
Leider erging sich auch das Öffentlich-Rechtliche Fernsehen, z.B. im heute journal, in larmoyanten Nachrufen. Es verweist im trauernden Rückblick darauf, dass die FDP sich – rücksichtslos – an fast jeder Regierung beteiligt hat. War das eigentlich ein Verdienst? Auch gehörte sie schon zu den ersten Parteien im deutschen Nachkriegsparlament. Ja, ja, mit den ebenfalls braun durchtränkten BHE und DP! Wenn dann noch von den Parteiführern und den Moderatoren auf die historischen Ursprünge des Liberalismus im 19. Jahrhundert verwiesen wird, den man der FDP wohl wegen ihres Namens zuordnen möchte, dann hätte man eigentlich fragen müssen, was denn davon in der FDP noch lebendig war. Wir finden da zunächst nur das nationalistische Element nach Art des mit seinem Ritterkreuz aus dem Nazikrieg protzenden Erich Mende und die Karikatur eines Freiheitswillens, der sich nicht mehr gegen absolutistische Fürstenwillkür richtete, sondern im Gegenteil die einen sozialen Ausgleich suchende demokratische Ordnung bekämpfte und statt dessen allein die Freiheit der absolutistisch regierenden Goldmann und Sachs verteidigte.
Also, wenn wir mit lautem Heulen das Fass der Tränen füllen, dann geschieht es Euretwegen, Ihr mitleidigen Kleber, Slomka usw.
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Foto: Crimfants CC BY-SA 2.0