Gotthilf Markus Bimbam

Laut einer Umfrage des Pew Research Center von 2018 behaupten rund 90 Prozent der Christen in den USA, sie seien mit Gott im Dialog. 35 Prozent geben an, sie erhielten eine göttliche Antwort. Unter Evangelikalen erklären sogar 45 Prozent, regelmäßig Zwiegespräche mit Gott zu führen.
Bei einem solchen Andrang von Amerikanern ist es kein Wunder, dass wir anderen, wenn wir dem Herrn mal etwas mitteilen, z.B. über akute Missstände, Krieg, Hungersnöte usw. usw., oder ihn etwas fragen wollen, uns in der Warteschleife ständig Geharfe und irgendwelche Engelschöre mit ihrem Hallelujah-Gesumse anhören müssen, bis wir resigniert aufgeben.
Trump habe Gott in einem Zwiegespräch gefragt, ob er gute Arbeit geleistet habe, verriet er bei einem Wahlkampfauftritt in Mankato im US-Bundesstaat Minnesota. Wie man sich denken kann, hat der Herr Gott sich mit seiner Antwort nicht lumpen lassen.  Seine Begeisterung für den Trump war so groß, dass er ihn für seine Frage gescholten habe; denn Trump habe zuvor die “beste Wirtschaft in der Weltgeschichte aufgebaut”; nun müsse er es nach der Corona-Krise erneut tun.
Wird Trump nun heilig gesprochen? Wird er ein zweiter Heiliger Donald? Ist er gar der wahre Heiland?

Paula White, laut “Welt” wichtigste spirituelle Beraterin Trumps 1, hat immerhin festgestellt: „Wenn ich auf dem Boden des Weißen Hauses gehe, geht Gott auf dem Boden des Weißen Hauses. Ich hatte jedes Recht, den Boden des Weißen Hauses heiligzusprechen, weil ich dort stand. Und wo ich stand, ist es heilig.“ Das bezieht sich natürlich auf Trump, nicht auf

Paula White mit dem Heiligen

Obama, dennsie weiß: “Wer Nein zu Trump sagt, sagt Nein zu Gott.” Und immerhin hat er ja schon mit dem Covid-Virus das Böse besiegt, was für seine gläubigen Anhänger war wie die Wiedergeburt Jesu2, und zudem hat er das Wunder vollbracht, dass psychisch gestörte Evangelikale ihrem Leben einen Sinn geben, indem sie als Gotteskrieger grimmig ihre Colts und Gewehre schwingen, um freudig als Märtyrer im Kampf gegen Schwarze und Linke zu sterben, nachdem sie  den altbösen Feind möglichst blutig auf dem sternenbanner-geschmückten Altar geschlachtet haben.
Es ist zum Wahnsinnig-Werden: Nicht nur kommen wir mit unserem Gesprächswunsch nie durch, weil so viele sich ausgedehnt mit diesem Herrn Gott über dies und das, z.B. Steuererleichterungen für die Wohlhabendsten, also Frömmsten, austauschen, sondern es werden anscheinend auch noch irgendwelche geschniegelte Heilige bevorzugt behandelt und erhalten von diesem Herrn Gott Wahlkampfhilfe statt Feuer und Schwefel.
Wenn nun auch der Söder, der sich ohnehin beim Herrn einzuschleimen versucht, indem er überall rumrennt und Kreuze aufhängt  … Oh, heiliger Bimbam!

  1. Die evangelikale Millionärin vertritt übrigens die Meinung, dass viel Geld und Macht Gottes Belohnungen für religiöse Verdienste seien.
  2. “Ich danke Gott, das er Donald Trump hat auferstehen lassen.” So ein republikanischer Redner auf einer Kundgebung mit Trump (Süddeutsche Zeitung 14.10.20).

Ein Gedanke zu „Gotthilf Markus Bimbam

  1. Es fällt so so schwer, diesen Leuten nicht die Pest an den Hals zu wünschen. Selbst dann allerdings stünden so viele Ärztecrews, Antikörper, Steroide usf parat, dass alles böse, schwarze, mentale Konzentrieren sinnlos verpufft. Mist!

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