„Schweizer Zeitungen sind seit einigen Jahren für Überraschungen gut. Inmitten des FIFA-Skandals wird Sepp Blatter zum ,Schweizer des Jahres’ gekürt, auch Sivio Berlusconi, Donald Trump und alle, die den Klimawandel für eine Erfindung halten, können mit prominenter Unterstützung rechnen”, schreibt Charlotte Theile in der „Süddeutschen Zeitung“ ((SZ vom 4.1.18)). Die „Weltwoche und die „Basler Zeitung“ tun sich hier hervor. Letztere hat auch unter dem Titel „Deutsche Gründlichkeit“ die linksradikale Angela Merkel mit ihrem Vorgänger Hitler verglichen. Diese Zeitungen gehören Christoph Blocher von der rechtsradikalen SVP, der auch einige Dutzend Gratiszeitungen gekauft hat und sich angeblich auch um den „Blick“, die BILD-Zeitung der Schweiz, bemüht. Er hat zudem neuerdings auch in der „Neuen Zürcher Zeitung“ das Sagen. Und nun hat seine Partei für den 4. März eine Volksabstimmung über die Abschaffung der Fernsehgebühren und damit des in der Schweiz an sich schon staatsnahen öffentlich-rechtlichen Fernsehens organisiert. (Der Chefredakteur der “Neuen Züricher Zeitung beeilte sich prompt, in einem Leitartikel gegen die Fernsehgebühren zu polemisieren.) In Umfragen erhält die Initiative mehr als 50 Prozent. Vor Parlamentswahlen braucht sich die SVP also zukünftig nicht mehr zu fürchten. Gibt es eigentlich einen Fachbegriff für solche „Demokratien“?
Bei entsprechendem Medienecho in Deutschland schwappt das Ganze sicher auch nach Deutschland über.