Eine schöne Geschichte

Es ist schon später Abend, als der Vater mit dem Kind an der Hand auf dem Deich geht.. Da fragt das Kind den Vater im Angesicht des unendlichen Sternenhimmels leise:
– Oh, Vater, oh, Vater, sprich! Sag an: Was bedeutet das C in der CDU/CSU?
– Ach, Kind, wirst du nie erwachsen? Welch dumme Frage! Die Antwort weiß doch jedes Kind. Es ist das C von Jesus Christus, der am Kreuz gestorben ist – aus Liebe zu den Menschen. Es ist eine christliche Partei. Sie vergöttert Christus, lebt und handelt fromm nach seiner Lehre.
– Oh, Vater, oh, Vater, sprich! Sag an, wie zeigt sich denn das Christliche an der Christlichen Union?
– Kind, horch!
Da hört das Kind eine Stimme, und es ist, als käme sie von einem leuchtenden Stern, und die Stimme – es ist die Stimme eines Oberchristen in der christlichen Partei, nämlich des Landesvorsitzenden der CDU in Thüringen, Christian Hirte – die Stimme spricht zum Kind und verkündet die Grundüberzeugungen, das Glaubensbekenntnis zu den zeitlosen christlichen Werten, wie sie die Christliche Union versteht, und sein Glaube lautet also: „Ich glaube, uns als CDU tragen ja Grundüberzeugungen, die nach wie vor modern sein können und müssen – aus dem christlichen Menschenbild heraus, etwa das Leistungsprinzip …“


Aber das Kind in seiner Unvernunft ist ratlos:
– Ist dann der Wettbewerb, das Überleben des Stärkeren und Rücksichtslosen, wie sie der Kapitalismus zeigt, die – christliche – Grundlage der Christlichen Union?
Es ist ein Kind, das wenig weiß, aber plötzlich begreift es: Das Christliche handelt ja vom Leiden: Es kann der Sanfte nicht gewinnen; er muss leiden wie Christus – die göttlichen Spielregeln sind so festgelegt.
Der Vater aber spricht:
– Aber nein, die Nächstenliebe lebt: „Alle Menschen werden Brüder, Wo dein sanfter Flügel weilt. Wem der große Wurf gelungen, Eines Freundes Freund zu sein;“ Und wenn endlich alle einander brüderlich wohl wollen, entsteht Großes. Es geht dann nicht nur um einen „sanften Flügel“, sondern um das ganze Steinway Werk und das von Bechstein noch dazu. Nun sieh doch: Nüsslein und Sauter waren Freundes Freund, Brüder. Und es müssen natürlich nicht immer nur Brüder sein – der Schiller hätte anfügen müssen: Ein Teil der Menschen werden auch Schwestern: einer Freundin Freundin zu sein.
Höre. Ich erzähle dir nun die rührende Geschichte der geschwisterlichen Nächstenliebe, von der Andrea und der Monika. Es ist keine Legende, alles wirklich wahr, auch wenn es im Reich der Mächtigen spielt.
Da war die Andrea. Tandler hieß sie wie ihr Vater Gerold, der einst ein Mächtiger war in Bayern und der CSU. Und die Gefährtin, der sie sich traulich öffnete, als wäre es ihre Zwillingsschwester, war die Monika, die Hohlmeier Monika. Auch sie war natürlich die Tochter eines Mächtigen, ja sogar eines noch Mächtigeren, nach dem sogar ein Flughafen benannt ist, Franz-Josef Strauß.
Beide aber liebten nicht nur einander, sondern als Christen der Union natürlich auch das Leistungsprinzip.
Andrea aber hatte sich Folgendes geleistet: Sie hatte – als Inhaberin einer kleinen Werbeagentur – im Schweiße ihres Angesichts eine Schweizer Firma, die Corona Masken der Firma 3M (Preis 070 bis 3 Euro)  für Stück 8,90 anbot, und das Gesundheitsministerium vom mächtigen Jens Spahn zusammengebracht und ein Geschäft über über 683 Millionen € vermittelt. (Das war kein Pappenstiel1. Nach so einem Geschäft konnte sich der Inhaber der Lieferfirma leichten Herzens einen zwei Millionen teuren Ferrari leisten.) Für diese Leistung – sie hatte dabei auf kurzfristige Vertragsunterzeichnung und Vorauszahlung gedrängt – verdiente sie eine Gegenleistung, und zwar in Form einer Provision von 5 – 7,5 Prozent, also zwischen 34 und 51 Millionen Euro. Christliches Leistungsprinzip.
Aber diese Welt ist nicht gut; es gibt überall böse, unchristliche Neider, die die Leistung verteufeln. Als nun die Andrea in einer SMS die Monika darum bat, ihre Beziehungen zu mächtigen CDU-Politikern spielen zu lassen, um Geld einzutreiben für den Handel mit Corona Schutzkleidung, schrien sie „Skandal!“, als sie Kenntnis von der SMS erhielten. Dabei war die Andrea doch gezwungen zu handeln. denn es flossen die Millionen etwas zögerlich, weil parlamentarische Untersuchungsausschüsse drohten, das Geschäft mit dem Gesundheitsministerium darauf hin zu prüfen, ob nicht etwa unverhältnismäßig viel Geld geflossen sei. Die Schutzmasken waren nämlich später viel günstiger vertrieben worden. So bat dann die Freundin Andrea ihre Freundin Monika, sie möge doch bei dem mächtigen Parteifreund Spahn darauf dringen, dass die ausstehenden 168,6 Millionen € endlich vollständig bezahlt würden, was die Monika natürlich auch gern geleistet hat. Wozu hat man sonst Beziehungen! Bald darauf ist auch offenbar ein Teil gezahlt worden, und die Forderung belief sich nur noch auf 52 statt 168 Millionen. Die liebe Monika hat dann von der lieben Andrea eine SMS erhalten, in der diese ihr schrieb, sie habe noch eine Kleinigkeit für die Monika. Es habe sich, sagt die Monika auf Befragen, um einen Blumenstrauß gehandelt. Wie man sich denken kann, ist die Monika, die auf dieses schöne Geschenk so wenig gefasst war, ob dieser Ankündigung per SMS vor Freude von der Couch geplumpst. Vermutlich war es ein exquisiter Strauß.
Das ist die Geschichte von schwesterlicher Liebe und dem Leistungsprinzip. und es fehlt nur noch der letzte Satz, damit du gleich auch gut schlafen kannst: Sie leben sicher – sehr – vergnügt bis an ihr Lebensende.

  1. Wir selbst sind mit unseren Versuchen, Geschäfte mit überteuerten Masken gegen eine Millionen-Euro-Provision zu vermitteln, kläglich gescheitert.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert