Dumpfbacken

„Hö, hö, höööö!“
Wer lacht da, wer? Worüber?
Man sieht und hört ((vor einiger Zeit in Frontal 21 über das Engagement von Lehrern in einer Sekundarschule in Berlin-Neukölln)) von jungen Menschen, Schülern, die schon in ihrem Alter dumpf und lustlos, ohne jede Neugier auf das, was ihnen das Leben bei etwas Anstrengung bieten könnte, als lebende Leichen durch die Welt schlurfen. Sie zeigen in der Schule allenfalls dann Anzeichen von freudiger Bewegung, wenn sie im Unterricht ein Mikrofon in die Hand gedrückt bekommen und irgendwelche schäbigen Abbilder imitieren dürfen, nämlich ihre rappenden Idole, oder beim Ausflug – juchhe! kennen sie von Fußballfeiern im Fernsehen – ihre bis zur Selbstaufgabe engagierten Lehrer mit Wasser (Spaß!) übergießen.
„Hö, hö, höööö!“

Göbbels, Höckels oder so

Um Himmels willen: Wer lacht da, wer? Worüber? [htsP anchor_text = “weiterlesen”]
Sie und ihre Eltern weigern sich, erwachsen zu werden, weil es anstrengend ist, Verantwortung für sein Leben zu übernehmen. So bleiben sie sorglose Kleinstkinder: Irgend ein großer Papa oder eine große Mama sorgt schon für sie; sie selbst sorgen sich dagegen nur um Germany’s Next Topmodel. Sie setzen sich ihre Kopfhörer auf und lassen sich volldröhnen. „BILD dir eine Meinung.“ Mit BILD, Bild und Frau, Bild und Funk, Auto Bild, Sport Bild, Bildwoche, RTL I, RTL II, RTL III, RTL IV … Und wenn sie doch eine Heilserwartung haben, dann richtet sie sich auf einen Erdogan, Orban, Berlusconi oder auf irgend so einen kleinen Übelmann namens Göbbels, Höckels oder so ähnlich , der ihre Minderwertigkeitsgefühle kompensieren soll.

Unerhörte Verdumpfung

Was um Himmels willen ist da eigentlich geschehen? Hat es eine solch umfassende Verdumpfung von sozialen Schichten jemals gegeben in der Geschichte der Menschheit? ((Übrigens weniger als 5% der Zuschauer von ZDF Nachrichten sind unter 49 Jahre. Und fragen Sie mal einen jungen Menschen, ob er weiß, was eine Gewerkschaft ist!)) Wer oder was verdummt sie und warum?
„Hö, hö, höööö!“
Da, sie haben schon wieder gelacht!
„Was? Haben wir gelacht? Das kann gar nicht sein“, sagt der feine Herr Goldmann in seinem Gucci Zweiteiler, und Herr Sachs blickt mit leisem Lächeln über den Rand seiner Cartier-Brille: „Mit Lachen kann man doch kein Geld verdienen.“
„So ist es. Und wir müssen noch viel mehr Geld verdienen, alles Geld,“ rufen sie alle im Chor, die Brüder Koch, die Finck usw.
Und mit glänzenden Augen hört man den Trump L.: „Mit Geld kannst du alles kaufen – du weißt schon, wirklich alles.“

Desinteresse an Information

Übrigens die die bevorzugte Fernsehnachrichtensendung  der Jugendlichen  gibt es bei RTLII. Nur jeder 50. Zuschauer von “heute” ist zwischen 14 und 29 Jahre alt. Kaum ein Jugendlicher weiß, was eine Gewerkschaft ist. ((Laut Erzählung eines Lehrers wusste in seiner Vorstufenklasse eines Gymnasiums laut Befragung kein einziger Schüler, was eine Gewerkschaft ist.
Je jünger die Zuschauer sind, desto weniger Interesse zeigen sie an den täglichen News-Formaten. (…) Auffällig ist dabei jedoch eines: So kommt bei den 14- bis 29-jährigen selbst “RTL aktuell”, das sich noch mit Abstand am besten schlägt, nicht über einen durchschnittlichen Marktanteil von 14,7 Prozent hinaus. Betrachtet man nur die Gruppe der 14- bis 19-Jährigen, bleibt “RTL aktuell” gar schon bei einem Marktanteil von 11,2 Prozent hängen. In absoluten Zahlen: Gerade mal 0,09 Millionen 14- bis 19-jährige Zuschauer verfolgten “RTL aktuell” in diesem Jahr im Schnitt. (…)
Während sowohl die Öffentlich-Rechtlichen als auch die großen Privatsender bei den jüngeren Zuschauern deutlich einbüßen, kann ein Sender gerade hier punkten und im Vergleich zu den anderen Altersgruppen hier die besten Werte einfahren: RTL II. Mit seinen stark auf “jugendliche” Themen ausgerichteten “RTL II News” erzielte RTL II 6 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 29-jährigen und 5,9 Prozent bei den 14- bis 19-jährigen – deutlich mehr als beim Gesamtpublikum oder in der gesamten werberelevanten Zielgruppe. Aber auch Vox schlägt sich bei den 14- bis 29-jährigen mit 5 Prozent Marktanteil vergleichsweise gut und kann in dieser Altersgruppe mehr Zuschauer erreichen als das ZDF mit “heute”. (…) Dagegen war nur jeder 50. “heute”-Zuschauer zwischen 14- und 29 Jahren alt, nur rund 14 Prozent kamen aus der Gruppe der 14- bis 49-Jährigen.
Fast ein Viertel der “RTL II News”-Zuschauer waren sogar unter 29 Jahren alt. (…)
Allgemein lässt sich also offenbar die Tendenz feststellen, dass Frauen sich eher bei Privatsendern informieren, während Männer tendenziell eher auf die Öffentlich-Rechtlichen vertrauen. (…) Während die RTL-Nachrichten bei den 14- bis 49-jährigen Frauen nämlich 20,1 Prozent Marktanteil erreichen, lag dieser Wert mit 16,4 Prozent bei den gleichaltrigen Männern signifikant niedriger. Betrachtet man nur die männlichen Zuschauer, läge die “Tagesschau” bei der Reichweite deutlich vorn. https://www.dwdl.de/magazin/6598/nachrichtenquotencheck_wer_sich_wo_informiert/page_1.html )) [/htsP]

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