Wissen Sie, was “Inklusion” bedeutet?
Sie glauben, dass immer ein Prozentsatz Kleinwüchsiger in der Basketball-Nationalmannschaft, ein paar Lahme in der Fußball-Nationalmannschaft, ein paar Menschen mit geistigen Einschränkungen im Gymnasium dabei sein müssen, damit sie sich nicht ausgeschlossen (Exklusion) fühlen?
Ha, ha, ha. (Dreimal “ha” muss an dieser Stelle genügen, weil es eigentlich ja gar nicht heiter ist.)
Und dass dann die Kleinwüchsigen beim Basketball genausoviel verdienen wie Michael Jordan und Dirk Nowitzki sowie die Lahmen beim Fußball soviel wie Neymar und Ronaldo? Und die geistig Behinderten am Gymnasium die gleichen Noten erhalten wie die Hochbegabten? Damit sich keiner diskriminiert fühlt?
Ha, ha, ha und nochmals kräftig ha! Sie völlig unbedarfter Laie!
Wie sieht es denn aus am Gymnasium mit der Inklusion? (Denn anders als beim Basketball oder Fußball gibt es sie dort tatsächlich.)
„Auf den Laien wirkt Inklusion am Gymnasium wie ein unauflösbarer Widerspruch.“ Laienhaft denken Sie: „Sollen Menschen mit geistiger Behinderung etwa Abitur bekommen, während Normalbegabte wegen schlechter Noten Ehrenrunden drehen?“ [htsP anchor_text = “Weiterlesen”] Gleichheit: gleiche Schule, gleicher Unterricht – für alle? Thomas Hahn hat sein Laientum hinter sich gelassen, wie man der „Süddeutschen Zeitung entnehmen kann. ((http://www.sueddeutsche.de/bildung/inklusion-am-gymnasium-warum-ein-bremer-gymnasium-gegen-die-eigene-senatorin-klagt-1.3959459)) Denn, so sagt er, „Fachleute hingegen wissen, dass die Frage an der Wirklichkeit vorbeizielt.”
Voll daneben! Oder wie der Fußballer sagt: Voll daneben ist auch vorbei! Oder irgendwie so.
Tja, Fachleute. F a c h l e u t e ! !
Die Sprecherin der Bremer Schulsenatorin Annette Kemp, eine Fachfrau, gibt dem Laien Bescheid: “Inklusion heißt doch nicht gleiche Ansprüche stellen.”
Ach, nee? Na, klar!. So ist es doch schon seit langem in Bremen oder Hamburg: Man muss die Ansprüche senken, und bei gleichen Aufgaben muss man den einzelnen Schulen selbst die Bewertungen überlassen, dann kann man auf enorme Erfolge bei der Abiturientenquote verweisen. Und niemand wird aufgrund von schlechten Noten diskriminiert. Wie im Fußballverein: nicht so viel verlangen und schon hat der Trainer eine enorme Auswahl an Spielern für seine Mannschaft.
Inklusion ist – das muss hier einmal gesagt werden – ein Fremdwort. Das macht es – entgegen den Erwartungen – aber nicht automatisch besser. Denn lateinisch “includere” bedeutet einschließen, einsperren.
Wer aber nun denkt, dass Inklusion am Gymnasium Einsperrung bedeute, hat völlig Unrecht. Denn die Schüler mit geistigen Einschränkungen oder extremen Verhaltensproblemen werden am Gymnasium gar nicht eingeschlossen oder eingesperrt, sondern nur in einen Nebenraum gebracht, von wo aus sie die anderen Schüler immer noch sehen können. Das ist doch nun mal wirklich eine feine Sache, oder?
Der Bremer Schulleiter Uwe Sudmann erklärt: „Es ist ein Missverständnis, dass diese Kinder ständig mit den Regelkindern in einem Klassenzimmer sitzen und für sie zum Hemmnis werden.” Welch ein Missverständnis!
In Berührung mit der Regelklasse kommen die geistig Minderbegabten vor allem in Fächern wie Sport oder Kunst, bei Klassenfahrten oder zwischendurch im Schulhaus. Sie sind eben nur alle im selben Gebäude eingeschlossen – einem möglichst geräumigen (wegen der zwei Räume pro Klasse).
Aha! Der Laie hat erfahren, was Inklusion heißt. Ein Gebäude inkludiert Sonderschule und Gymnasium und alle, die sich darin aufhalten. Keiner darf sich folglich mehr diskriminiert fühlen. Das ist irgendwie schön, weil sozial – wie im Dschungelcamp. [/htsP]