Heute Nachricht: Glyphosat im Bier. Oh, je, da auch? Im Brot, im Trinkwasser und im menschlichen Urin hatte man es ja schon vorher gefunden. Die Bierindustrie ist natürlich sofort auf den Barrikaden: Die Untersuchung wäre fehlerhaft. Der Industrieverband Agrar behauptet das zwar nicht, aber die Mengen seien ja so gering, dass nun wirklich gar keine Gefahr bestünde: Wer trinke schon 1000 l Bier am Tag. Dreimal “ha!”. Und dann haben sie die Experimente bezüglich Krebsgefahr an Tieren, möglicherweise sogar an Ratten, vorgenommen, und wenn die an Krebs erkranken, sollen sie doch! Aber wir sind doch Menschen, höhere Wesen, die sogar fast ohne Schaden Bücher von Sloterdijk lesen können, und deshalb können wir durchaus Glyphosat und Kleiner Feigling runterkippen wie sonstwas. Schadet gar nicht. Ach, lächerlich! Mal wieder German Angst!
Also, Leute, beruhigt euch! Macht euch um Himmels willen nicht in die Hose. Nein, nein, sie werden uns unser Bier nicht nehmen. Es sind ja auch wirklich nur unbedeutende Mengen, da ein bisschen Glyphosat, da ein wenig Bromoxynil, da ein wenig Azoxystrobin, da ein wenig Fluroxypyr, da ein wenig Iambda-Cyhalothrin, da ein wenig Mancozeb, da ein wenig Rimsulfuron, da ein wenig Tebuconazol, da ein wenig Terbuthylazin, da ein wenig … Man schmeckt es nicht einmal!
Nein, verdammt nochmal, jetzt erst recht: Hoch, die Tassen! Bier her, Bier her, oder ich fall um – juchhe! Auf jeden Fall – und wenn es hart auf hart kommt, trinken wir eben nur 999 l. Und alleine bringt es sowieso keinen Spaß.