Wenn man konservativ die Verhältnisse bewahren möchte – der Niedriglohnsektor umfasst nahezu ein Viertel aller Beschäftigungsverhältnisse, und die Vermögensungleichheit ist fast genauso hoch wie in USA –, dann verkörpert man was? Richtig, die goldene ♥Mitte♥!
Und wenn man als Partei der Immobilienwirtschaft hilfreich unter die Arme greift, damit sie weiterhin gut an hohen Mieten verdienen kann, erhält man fast 1,24 Millionen € an Spenden von der Immobilienwirtschaft, und man verkörpert nicht etwa eine – möglicherweise etwas korrupte (?) – Extrempartei, sondern die goldene ♥Mitte♥.
Wenn man wie Lindners Partei, die SSA (Schafft die Steuern ab), die bestehende Ungerechtigkeit noch vergrößern möchte, dann gehört man keineswegs zu den Extremparteien, sondern zur ♥Mitte♥.
Die Mitte ist allem Anschein zum Trotz nicht exklusiv. Denn Mitte ist schön, alles andere ist extrem und hässlich!
Als Extremisten muss man daher den amerikanischen Präsidenten Biden bezeichnen, der im Gegensatz zu seinem Vorgänger Trump höhere Steuern für die Superreichen erheben will. Sowas tut man nicht.
Stefan Kornelius von der „Süddeutschen Zeitung“ setzt dagegen, wenn er mit „Extremparteien“ AfD und Linke meint (15.5.21), ganz in der Tradition Konrad Adenauers Rechte und Linke gleich, obwohl die Rechte traditionell nie etwas gegen ihre reichen Förderer (z.B. von Trump oder Adolf Schicklgruber) hatte. Naja, Adenauer hatte etwas gegen die Ssssowjets, aber auch nichts gegen die Globkes. Er verkörpetre eben die goldene ♥Mitte♥. Fürchtet sich Stefan Kornelius vor Stalin in Gestalt von Oscar Lafontaine oder Christoph Butterwegge? Muss er sich ängstigen, dass ihm die perfiden, von Sozialneid zerfressenen Linken seinen ganzen Reichtum rauben werden? Oder zittert er schon jetzt, dass die rote Sahra ihm einst das Vermögen stehlen könnte, das er momentan gerade als Tellerwäscher anzuhäufen im Begriff ist, um einst einst seinen Traum wahr werden zu lassen und wie ein Friedrich Merz über mindestens zwei Flugzeuge zu verfügen?