Ach, schnöde Welt!

Es ist gut, dass es Steueroasen gibt. Wenn es Steueroasen nicht schon gäbe, müssten sie dringend erfunden werden“, sagt Trump, L. „Ich, der mächtigste und intelligenteste Präsident, werde die ganze Welt zu einem einzigen Steuerparadies machen. Wenn die Steuern endlich alle abgeschafft sind“, fuhr der amerikanische Präsident fort unter begeistertem Hurra! seiner Anhänger, „dann werdet auch ihr alle wie ich zwangsläufig Milliardäre oder Multimilliardäre sein. Und wenn ihr gar nicht mehr wisst, wohin mit dem ganzen Geld, dann werden wir – wir sind ja alle keine Unmenschen, oder? – es ein wenig down triplen lassen und auch den Hungerleidern, von denen es ja immer welche geben muss, damit wir unseren Reichtum auch richtig genießen können, gern ab und an, wenn sie sich zu benehmen wissen, ein einfaches, gesundes – wegen Gefahr der Adiposität – nicht zu reiches Mahl spendieren.“
Nicht nur Trump L. oder Porsche Lindner wissen um den Charme des möglichst unermesslichen Reichtums. Aber unermesslich kann er ja nur sein, wenn der Teufel in Gestalt des Staates bzw. seiner Finanzbehörden ihn nicht messen und schon gar nicht etwas davon wegnehmen darf, um damit Straßen und Schulen zu bauen oder Vorsorge für die gesellschaftlichen Versager, d.h. die Armen und Kranken, zu treffen.
„Was du ererbt von deinen Vätern hast, besitz es, um es zu genießen.“ So ähnlich hat es ja schon Goethe gesagt. Er hat aber nicht gesagt: Gib anderen von deinem nicht verdienten Reichtum ab! Er war ja auch schließlich kein Kamel im Nadelöhr, sondern ein Dichterfürst.[htsP anchor_text=”Weiterlesen”]
Solange aber Teufel Staat uns Geld wegnehmen will, müssen wir alle Tricks benutzen, um unsere Millionen vor ihm zu schützen. Das weiß selbst der einfache AfD-Wähler, der kein Geld hat, aber drei Jobs gleichzeitig benötigt, um über die Runden zu kommen. Der Herrgott selbst bzw. seine frommen Regierungen, ob sie nun von Seehofer, May, Junker, Dijsselbloem bestimmt werden, haben es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, schon in der immer noch nicht allerbesten aller Welten Steuerparadiese bzw. steuerfreie Oasen bzw. Inseln zu schaffen.
Und sage niemand, es ginge nur um schnöden Mammon! Es geht um mehr, nämlich um alles, d.h. um die Freiheit an sich!
Eine Welt ohne diese Schlupflöcher wäre keine bessere. Bargeld ist geprägte Freiheit: Ersparnisse in Scheinen und Münzen vorzuhalten schützt vor staatlicher Willkür.
Bargeld ist geprägte Freiheit – diese wundervolle Formulierung stammt nicht von Goethe, aber er wäre sicher sehr stolz darauf gewesen.
Freiheit, die ich meine,
die mein Herz erfüllt,
komm mit deinen Scheinen ((am besten 500€)),
süßes Engelsbild!
Magst du dich nie zeigen
der bedrängten Welt? ((Doch, doch! Immer gerne!))
Was viele böswillige und neidische Menschen leugnen, aber jeder vernünftige Mensch doch einsehen muss:
Es ist Privatsache, was ich mit meinem legal erworbenen (…) Geld anstelle, und Bares hilft sicherzustellen, dass es dabei bleibt. Konten in Steueroasen sind im Grunde nichts anderes als das Bargeld des reichen Mannes: desjenigen, der mehr Geld besitzt, als sich in Matratzen oder Wandtresoren verstauen ließe.“
Überhaupt diese grausame Hetzjagd, gedankenlose Schmähung, seelische Folterung reicher Menschen! Unvorstellbar, welches Leid ihnen zugefügt wird. Aber: „Auch diese Menschen haben legitime Schutzbedürfnisse – zumal sich autoritäre Regime wieder ausbreiten und damit auch, Stichwort Chodorkowski, die Tendenz zur Enteignung politischer Gegner wächst.“ Es gibt – die wenigsten haben es bemerkt – internationale Kartelle, die den Reichen ihr ehrlich ererbtes und erworbenes Vermögen wegnehmen wollen: „In Zeiten, da die Demografie die Finanzierung ausgedehnter Wohlfahrtsstaaten infrage stellt, tritt eine weitere Überlegung hinzu: Die Tendenz von Finanzministern, internationale Kartelle mit Mindeststeuersätzen zu bilden, denen niemand entrinnen kann, wird sich weiter verstärken. (…) Nur der Wettbewerbsdruck, den die Existenz von Steueroasen ausübt, wird auf Dauer verhindern, dass die Kassenwarte allzu übergriffig werden. Wenn es Steueroasen nicht schon gäbe, müssten sie dringend erfunden werden.“ ((Die kursiv gedruckten Zitate entstammen einem Kommentar von einem gewissen Olaf Gersemann in der „Welt“ www.welt.de/debatte/kommentare/article170381454/Es-ist-gut-dass-es-Steueroasen-gibt.html. Übrigens zeigte sich die Hälfte der Leser dieses Kommentars von ihm angetan.))[/htsP]

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